Last-Minute-Sieg in Meppen!
78 Tage nach dem bis dato letzten Pflichtspiel stand am Sonntag für unsere Blau-Weißen die erste Aufgabe in 2021/22 auf dem Plan. Beim Drittligisten SV Meppen liefen unsere Herthaner vor 6.000 Fans in den nagelneuen roten Ausweichtrikots auf. Cheftrainer Pál Dárdai nominierte in Prince Boateng, Suat Serdar und Stevan Jovetić alle drei bisherigen Sommerneuzugänge in die Startelf, auch Rückkehrer Davie Selke startete. Deyovaisio Zeefuik rückte kurzfristig für Kapitän Dedryck Boyata (leichte muskuläre Probleme) in den Kader. So führte Niklas Stark unsere 'Alte Dame' als Spielführer auf den Rasen. Bei den Gastgebern begann Ex-Spreeathener Florian Egerer.
Selkes Pfostentreffer und viel Spielfreude
Nach ersten wenigen Minuten der Eingewöhnung auf dem Grün erspielten sich unsere Hauptstädter mit dem ersten zwingenden Angriff auch gleich die erste richtig gute Einschussgelegenheit. Nach einer Flanke von Dodi Lukébakio legte Jovetić, der erstmals seine neue Rückennummer 19 auf dem Jersey trug, die Kugel mustergültig quer, Selke scheiterte am rechten Innenpfosten (7.). Bei weiteren Versuchen von Lukébakio und Serdar bekam die SVM-Defensive um Schlussmann Erik Domaschke jeweils noch ein Körperteil dazwischen (12.). Auch gegen einen Jovetić-Kopfball war Domaschke zur Stelle (18.). Nach einigen Augenblicken ohne Offensivaktion traf Selke nach konsequentem Nachsetzen von Serdar das Außennetz (26.). In dieser Phase fehlte nur der Führungstreffer, die Dárdai-Schützlinge präsentierten sich spielfreudig und kontrollierten das Geschehen. In der Schlussviertelstunde des ersten Abschnitts gestaltete sich das Kräftemessen beider Teams etwas ausgeglichener, so traten die Hausherren im Anschluss an eine Ecke durch einen Kopfball von Lars Bünning auch erstmals vor Alexander Schwolow gefährlich in Erscheinung (38.). Da Selke auf der Gegenseite eine Plattenhardt-Flanke nicht optimal traf (44.) und Domaschke einen Abschluss von 'Jove' parierte (45.+2), endete die erste Hälfte torlos.
Chancen auf beiden Seite – Zittern bis zum Schluss
Die zweite Halbzeit, die unser Hauptstadtclub mit unverändertem Personal bestritt, begann ähnlich gefährlich wie die erste: Selke setzte sich gekonnt durch und bediente Jovetić, unser Angreifer blieb mit seinem Schuss aus guter Position jedoch an der Meppener Abwehrreihe hängen (47.). Im weiteren Verlauf entwickelten auch die Emsländer ab und an Offensivgefahr, 'Schwolli' entschärfte einen Tankulić-Freistoß klasse (55.). 120 Sekunden später war unser Keeper bereits geschlagen, doch der Querbalken stand bei einem Bünning-Kopfball glücklicherweise noch im Weg (57.). In der besten Phase der Niedersachsen reagierte Coach Dárdai und brachte mit Lucas Tousart sowie Javairô Dilrosun frische Kräfte (60.). Unsere Nummer 16 brauchte auch nicht lange, um mit seiner Schnelligkeit auf seiner rechten Außenbahn für Betrieb zu sorgen – wirklich zwingend waren die ersten Versuche aber leider nicht (65., 70.). Mit fortlaufender Spieldauer entwickelte sich mehr und mehr ein nervenaufreibender Pokalkampf zwischen beiden Teams, die sich weiterhin Chancen erarbeiteten. Erst scheiterte Markus Ballmert am Pfosten (75.), ehe Serdar gleich zwei Mal verfehlte (77., 78.). Noch gefährlicher war ein direkter Freistoß von 'Platte', der nur wenige Zentimeter über die Latte flog (79.). Als alles nach Verlängerung aussah, köpfte uns Davie Selke in der Nachspielzeit und nach einer mustergültigen Plattenhardt-Ecke zum umjubelten 1:0-Auswärtssieg (90. +1). Nach insgesamt fünfminütiger Extrazeit, in der auch Geburtstagskind Vladimír Darida noch mitmischen durfte, war der hart erkämpfte Pokalerfolg in der Tasche – und unsere Herthaner in die 2. Hauptrunde des Wettbewerbs eingezogen!
SV Meppen: Domaschke – Ballmert, Puttkammer, Bünning, Dombrowka (72. Al-Hazaimeh) – Blacha, Egerer – Faßbender (69. Osee), Käuper, Hemlein – Tankulić
Hertha BSC: Schwolow – Pekarík, Stark (C), M. Dárdai, Plattenhardt – Serdar (90.+3 Darida), Prince (60. Tousart), Ascacíbar – Lukébakio (60. Dilrosun), Selke, Jovetić (79. Jastrzembski)
Tore: 0:1 Selke (90.+1)
Gelbe Karten: Hemlein, Al-Hazaimeh – Ascacíbar, Prince, Selke, Serdar
Schiedsrichter: Dr. Robert Kampka (Mainz)