"Wir haben einen Plan und wollen alles rausholen!"

Pál Dárdai ist ein Mann klarer Worte. Der Ungar spricht auf sympathische Art und Weise aus, was er denkt. So auch vor unserem mit Spannung erwarteten Auswärtsspiel beim FC Bayern München (28.08.21, 18:30 Uhr), für das der Fußballlehrer keine große Vorrede schwingen muss. "Gegen Bayern München haben wir uns oft gut präsentiert, wir bleiben unserer Linie treu", betonte der 45-Jährige kurz und knackig auf der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag. Weitere Aussagen unseres Cheftrainers und von Sportdirektor Arne Friedrich vor dem Kräftemessen mit dem deutschen Rekordmeister hat herthabsc.com aufgeschrieben. Dabei sprach das Duo auf dem Podium über...

Pál Dárdai: Eigentlich haben wir keine Chance. Wir haben gegen Köln verloren, Bayern hat Köln geschlagen (lacht). Spaß bei Seite: Gegen München haben wir uns oft gut präsentiert, wir bleiben unserer Linie treu. Es gab Spiele, in denen wir in den letzten fünf Minuten verloren, mal nach Führung noch den Ausgleich bekommen haben. Es wird noch passieren, dass wir hoch verlieren, aber auch, dass wir da etwas holen. Wir schauen nicht, wie es andere Mannschaften dort versucht haben - wir bleiben unserem System treu. Wichtig wird sein, dass wir läuferisch ans Limit kommen. Julian Nagelsmann ist ein großer Trainer und Fachmann, er hat es schon als Nachwuchstrainer in Hoffenheim bewiesen. Die Bayern haben erfahrene Spieler abgegeben, es sieht schon etwas anders aus in meinen Augen. Wir sind vorbereitet und haben immer einen Plan. Jede Mannschaft hat Torgefahr, aber auch die weltbesten Mannschaften machen Fehler – wir versuchen alles rauszuholen.

Pál Dárdai: Gegen große Mannschaften hast du weniger Druck - das hat mit Sicherheit etwas mit psychologischen Faktoren zu tun. Das Spielfeld ist gegen jeden Gegner gleich groß und wir spielen auch gegen Mannschaften wie Bayern München zwei Mal pro Saison. In solchen Duellen hat jeder Spieler die Möglichkeit, sich mit den besten Akteuren zu messen.

Arne Friedrich: Dodi nimmt eine gute Entwicklung, er hat zwischendurch seine Phasen, in denen er sich selbst wieder finden muss. In den vergangenen Spielen hat Dodi sein Können gezeigt. Wir hoffen, dass er das jetzt konsequent durchzieht. Dodi ist auf einem guten Weg.

Pál Dárdai: Dodi ist gut drauf - und das auch schon die gesamte Vorbereitung. Seine Leistungen sind nicht mit denen aus der vergangenen Saison vergleichbar. Ich bin zufrieden, wie sich Dodi in den zurückliegenden Tagen präsentiert hat. Hoffentlich bleibt er gesund und macht ein gutes Spiel.

Pál Dárdai: Als Kris zu mir gesagt hat, dass er gegen Bayern München mindestens eingewechselt werden möchte, wusste ich schon, dass das nichts wird. Er hat nach dem Training immer noch ein bisschen Schmerzen, das nervt ihn auch – aber er ist sehr, sehr fleißig und ist auch schon wieder in der Kabine – das ist gut für unseren Teamgeist.

Arne Friedrich: Wir suchen sicher noch auf den offensiven Außenpositionen. Wir arbeiten Tag und Nacht daran, aber in dem Preissegment suchen viele Mannschaften. Da werden wir noch etwas Geduld brauchen. Denn es gibt immer einen wirtschaftlichen Aspekt. Von Transfers in Höhe von 20 Millionen Euro wollen wir Abstand nehmen, wir sind immer noch in der Zeit einer Pandemie. Für Pál ist es nicht einfach, da wir noch an der Mannschaft basteln. Wir bewahren Ruhe und wollen uns stabilisieren. Wir haben Struktur und einen Staff um das Team bekommen, das muss sich einspielen. Es wird nicht passieren, dass wir das eingenommene Geld eins zu eins ausgeben, sondern wollen uns da verstärken, wo wir noch was machen müssen.