Jessic Ngamkam setzt sich gegen die Kölner Gegenspieler durch.
Profis | 15. Mai 2021, 17:28 Uhr

Klassenerhalt!

Nach dem wichtigen 2:1-Auswärtssieg auf Schalke stellte Pál Dárdai seine Startelf auf fünf Positionen um. Siegtorschütze Jessic Ngankam begann für den verletzten Krzysztof Piątek im Sturmzentrum und stand erstmals in der blau-weißen Anfangsformation. Den gelbgesperrten Vladimír Darida ersetzte Santiago Ascacíbar, außerdem starteten Lukas Klünter, Márton Dárdai und Jordan Torunarigha für die zunächst der Bank sitzenden Peter Pekarík, Marvin Plattenhardt und Lucas Tousart.

Umkämpfter erster Durchgang - Rexbecaj und Radonjić mit den besten Chancen

Auf dem Rasen des Berliner Olympiastadions, gut gewässert durch mehrere kurze Wolkenbrüche, lieferten sich beide Teams ein umkämpftes Duell, in dem dessen sportliche Bedeutung in jedem Zweikampf zu spüren war. Den ersten gefährlichen Abschluss verzeichneten die Kölner. Elvis Rexhbecaj prüfte nach einem verlängerten Einwurf mit einem Flachschuss Alexander Schwolow, unser formstarker Schlussmann blieb Sieger (17.). Unsere Spreeathener näherten sich nach 23 Minuten und einem zunächst gut vorgetragenen Angriff erstmals dem Gästetor an, kamen aber nicht zum Abschluss. Besser lief es für unsere Blau-Weißen nach einer halben Stunde, als Nemanja Radonjić links durchbrach, im Abschluss aber an Kölns Keeper Horn scheiterte. Auch die Kölner Offensivbemühungen bekam die 'Alte Dame' allmählich in den Griff, auf der anderen Seite verzeichnete der engagierte Ngankam aus halbrechter Position im Strafraum den nächsten Berliner Torschuss, bei dem Horn eingreifen musste (38.). Kurz vor der Pause prüfte Kölns Kainz noch einmal Schwolow (44.). Unser Schlussmann fing den Kopfball des Österreichers aber ab - ebenso wie die FC-Defensive Ngankam im Gegenzug fair im Strafraum vom Ball trennte, sodass zur Pause ein 0:0 auf der Anzeigetafel stand.

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Köln drückt - der uns noch fehlende Zähler wird als Team erkämpft

Zum zweiten Durchgang reagierte Coach Dárdai personell und brachte Plattenhardt für den bereits verwarnten Torunarigha. Wieder gelang dem FC die erste Torannäherung, Rexhbecaj köpfte im Sechzehner übers Tor unserer Hauptstädter (51.). 180 Sekunden später hieß es nach einer Ecke durchpusten. Ellyes Skhiri kam aus kurzer Distanz zum Abschluss, der Kölner wirkte aber überrascht und zielte zu hoch (55.). Unsere Elf erarbeitete sich mehrere Freistöße und kam nach 64 Minuten in Person von Mathew Leckie erstmals in dieser Hälfte gefährlich in den Strafraum. Timo Horn fing die Vorlage des Australiers von rechts im Zentrum aber noch ab. Unser Coach reagierte wenig später erneut und brachte mit Niklas Stark und Heim-Debütant Jonas Michelbrink frisches Personal (67.). Auf dem Platz blieb das Geschehen umkämpft und emotional, klare Abschlüsse allerdings rar. Schwolow war gegen Kölns Ismail Jakobs da (76.), Ex-Herthaner Marius Wolf schlenzte vorbei (78.) – mehr Abschlüsse der Rheinländer ließ unsere Defensive nicht mehr zu. In der 90. Minute ermöglichte Coach Dárdai einem weiteren Bubi sein Bundesliga-Debüt: Marten Winkler rückte für den angeschlagenen Ngankam ins Berliner Kollektiv. Gemeinsam erkämpfte unsere Mannschaft in der Schlussphase diesen letzten, ersehnten und noch fehlenden Bundesliga-Punkt. Als Schiedsrichter Aytekin nach drei Minuten Nachspielzeit final in seine Pfeife blies, stand die kollektive Erlösung der Hertha-Familie fest: Klassenerhalt!

Hertha BSC: Schwolow - Klünter, Boyata, Alderete, Torunarigha (46. Plattenhardt) - Ascacíbar, M. Dárdai (67. Stark) - Leckie, Dilrosun (67. Michelbrink), Radonjić (79. Zeefuik) - Ngankam (90. Winkler)

Köln: T. Horn - Schmitz (86. Ehizibue), Bornauw, Czichos, Jakobs - Skhiri, Rexhbecaj (71. Özcan) – Drexler (60. Wolf), Duda, Kainz (60. J. Horn) – Andersson (71. Thielmann)

Tore: -

Gelb Karten: Boyata, Torunarigha (5., gesperrt) – Skhiri (5., gesperrt), Jakobs (5., gesperrt)

Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)

von Konstantin Keller