Peter Niemeyer Derbysieg 2012
Profis | 4. April 2021, 13:00 Uhr

Wohnzimmerwissen: Fakten zu #FCUBSC

Während in diesem Jahr das Gros der Berlinerinnen und Berliner versucht, sich an Ostern abzulenken und das Fest trotz Einschränkungen bestmöglich zu genießen, dürften Fans unserer Blau-Weißen bei der Ostereisuche ein starkes Kribbeln verspüren. Schließlich steigt am Sonntagabend (18:00 Uhr) das Stadtduell mit dem 1. FC Union an der 'Alten Försterei'. "Wenn sogar unser Fitnesstrainer Henrik Kuchno zufrieden ist, dann haben wir einen guten Job gemacht. Wir haben sehr viel gearbeitet und jede Minute sinnvoll genutzt", sagte Pál Dárdai auf der Pressekonferenz vor dem zweiten Kräftemessen der Saison. Nach dem 3:1-Sieg möchten unsere Herthaner auch beim Wiedersehen untermauern, dass unsere Hauptstadt blau-weiß ist. Für alle Anhängerinnen und Anhänger unserer 'Alten Dame', die gedanklich ohnehin den ganzen Tag beim Abendspiel sind, liefert herthabsc.com Zahlen, Fakten und wissenswerte Informationen zum Derby. Lasst es uns gemeinsam angehen! 

Statistik: In der Bundesliga trifft nun zum vierten Mal Blau-Weiß auf Rot-Weiß. Statistisch gesehen liegt unser Verein mit zwei Siegen bei einer Niederlage vorne. Nach dem knappen 0:1 im November 2019 in Köpenick triumphierte unsere Mannschaft im Olympiastadion zuletzt klar und deutlich (4:0, 3:1). Nun soll auch ein Erfolg in Köpenick her – für die Fans und alle Menschen, die es mit unserem Hauptstadtclub halten, aber vor allem auch für das Punktekonto im Abstiegskampf. "Der 1. FC Union spielt eine gute Saison, die Mannschaft steht kompakt und spielt guten Fußball. Aber wir sind gut vorbereitet und bei uns ist der Optimismus großgeschrieben – so blicken wir auch aufs Derby", betonte Arne Friedrich. Dass die Heimspielstätte der Unioner nicht uneinnehmbar für uns ist, belegt ein Blick ins Jahr 2012. Damals schossen uns Sandro Wagner und Ronny im September zum 2:1-Auswärtssieg. Es war eines von insgesamt vier Zweitliga-Partien, die Bilanz: Neben dem erwähnten 'Dreier' gab es zwei Remis und leider auch eine Pleite.

Bemerkenswert: Am 27. Spieltag ist es Zeit, eine weitere Bilanz zurechtzurücken, auch wenn Union bislang nur eines der 13 Heimspiele verloren hat. In der laufenden Runde haben unsere Jungs noch nie zwei Partien in Folge gewonnen. Sonntag wäre dafür der perfekte Zeitpunkt! Voraussetzung dafür ist ein konsequentes Verteidigen von ruhenden Bällen. "Wir haben uns viel Videomaterial angeschaut. Wir haben in den vergangenen zwei Wochen viel korrigiert und an Standards konsequent gearbeitet. Letztendlich entscheidet es sich auf dem Platz, wir müssen in den Duellen voll da sein", erklärte Dárdai. Für Fans der Zahlenspiele gibt es einen weiteren Fakt: Unser Gastgeber hat nur zwei seiner zwölf Begegnungen am Sonntag gewonnen.

Personal: Sami Khedira stieg zum Wochenstart wieder ins Mannschaftstraining ein und hat die Belastung gut weggesteckt. Unsere Nummer 28 ist damit ein Kandidat für den Kader. "Sami hat die komplette Woche mittrainiert und vor allem richtig gut trainiert. Er hat einen guten Eindruck hinterlassen und wir werden ihn gegen Union mit in den Kader nehmen. Wenn ich ihn einwechseln werde, habe ich immer ein gutes Gefühl", sagte Dárdai. Auch Dedryck Boyata, der unter der Woche sein 45-minütiges Comeback für die belgische Nationalmannschaft feierte, ist eine Option für unser Aufgebot. "Ich bin sehr zufrieden, dass Dedryck Spielpraxis bekommen hat. Ich habe mir die Halbzeit sogar angeschaut. Wir werden ihn wahrscheinlich mit in den Kader nehmen, für 90 Minuten ist es aber noch ein Tick zu früh", sagte unser Coach, der somit lediglich auf Eduard Löwen (Aufbau), Luca Netz (Bruch des Mittelfußknochens) und Vladimir Darida (Rotsperre) verzichten muss. Besonders bitter für unseren Mittelfeldspieler: Bereits die allererste Begegnung 2019 hatte er gesperrt verpasst.    

Was sagt der Experte: Springen wir noch einmal in der Zeit. In allen vier Partien im deutschen Unterhaus lief Peter Niemeyer gegen die Köpenicker mit der Fahne auf der Brust auf. Für unseren Aufstiegskapitän von 2013 sind die stadtinternen Aufeinandertreffen eine schöne Erinnerung. "Für mich unvergessen ist der Sieg durch Ronnys Gewaltschuss, aber auch mein Treffer im ersten Duell 2010. So wahnsinnig viele Tore habe ich ja nicht geschossen“, sagt der 37-Jährige, der zwischen 2010 und 2015 insgesamt 132 Pflichtspiele für unsere Farben bestritt, schmunzelnd. Und weiter: "Bitter war die Niederlage im Olympiastadion, aber die positiven Gefühle überwiegen eindeutig." 2018 beendete der fleißige und mannschaftsdienliche Niemeyer seine aktive Karriere, seit vergangenem Sommer führt er die Geschicke bei Regionalligist Preußen Münster als Sportdirektor. Die Partie am Sonntagabend ist dennoch ein absoluter Pflichttermin für den ehemaligen Junioren-Nationalspieler. "Union spielt eine stabile Saison, damit hätte nicht jeder im zweiten Bundesliga-Jahr gerechnet. Aber Berlin ist blau-weiß, das wird immer so bleiben, auch wenn man vor der Leistung der Unioner Respekt haben muss. Pál und 'Zecke' werden nicht viele Worte verlieren müssen, die Mannschaft wird sehr motiviert sein, denn sie weiß, was das Spiel den Fans bedeutet.“

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Berlin ist blau-weiß, das wird immer so bleiben, auch wenn man vor der Leistung der Unioner Respekt haben muss.
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-Peter Niemeyer

Schiedsrichter: Sascha Stegemann heißt der Unparteiische, der das vierte Bundesliga-Treffen beider Clubs leitet. Der Diplom-Verwaltungswirt ist seit 2011 DFB-Schiedsrichter und hat seitdem 98 Bundesliga- und 62 Zweitliga-Partien gepfiffen. Der 36-Jährige war dabei 17 Mal an der Pfeife, wenn unsere Blau-Weißen beteiligt waren. Unsere Bilanz unter dem FIFA-Schiedsrichter: sechs Siege, sieben Remis und vier Niederlagen. In dieser Saison übernahm der Nordrhein-Westfale die Spielleitung bei unserer Saisoneröffnung in Bremen, die wir mit 4:1 gewonnen haben. Frederick Assmuth und Philipp Hüwe assistieren als Linienrichter, Nicolas Winter nimmt die Funktion als Vierter Offizieller ein. Tobias Stieler und Christian Fischer beobachten das Geschehen als Videoschiedsrichter aus Köln.  

von Florian Waldkötter