Maximilian Mittelstädt am Ball
Profis | 24. März 2021, 11:00 Uhr

Schritte

Es gibt nicht viele Menschen, die von sich behaupten können, einhundert Bundesliga-Spiele für ihren Herzensverein gemacht zu haben. Seit dem Heimauftritt unserer Herthaner gegen Bayer Leverkusen am vergangenen Sonntag (21.03.21) darf sich Maximilian Mittelstädt zu diesem Kreis zählen. "Das ist eine sehr schöne Marke und es macht mich sehr stolz, die bei meinem Heimatverein geknackt zu haben", lächelt der gebürtige Berliner. "Als ich angefangen habe Fußball zu spielen, habe ich damit noch nicht unbedingt gerechnet. Ich hoffe, es kommen in Zukunft noch viele Partien dazu – ich werde dranbleiben, dieser Schritt soll erst der Anfang sein!"

Der Teamgedanke steht über allem

'Maxi', seit 2012 im Verein und seit 2015 Profi, hat mit unseren Blau-Weißen schon einiges erlebt und arbeitet bereits zum zweiten Mal unter dem Trainer, der ihm im März 2016 auch sein Bundesliga-Debüt ermöglichte: Pál Dárdai. Den Ungarn schätzt unser Eigengewächs aber nicht nur deshalb. "Pál achtet auf unsere Teamgemeinschaft und darauf, uns zusammenzuschweißen. Das steht im Vordergrund, und so wächst eine Einheit zusammen", berichtet Mittelstädt. Doch nicht nur aus dem Trainerteam, auch aus der Mannschaft selbst nimmt der 24-Jährige positive Signale auf und nennt exemplarisch einen Winterneuzugang. "Sami Khedira hat zu jedem Spieler einen guten Draht, spricht mehrere Sprachen und bringt Kollegen so auch zusammen. Das sind alles wichtige Aspekte, die uns helfen", gewährt der Linksfuß einen Einblick ins Kabinenleben unserer Blau-Weißen.

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Pál und sein Staff achten auf unsere Teamgemeinschaft und schweißen uns als Einheit zusammen. Das ist ein starkes Gefühl, das aktuell in der Kabine und auch auf dem Platz vorherrscht!
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-Maximilian Mittelstädt

Das Glück gemeinsam auf die eigene Seite gezwungen

Die gute gemeinsame Arbeitsatmosphäre sehen alle Herthanerinnen und Herthaner auch auf dem Feld. Beim überzeugenden Heimerfolg gegen Bayer Leverkusen am vergangenen Spieltag zeigte sich zudem, dass bei unseren Jungs neben Teamgeist auch Matchplan und Grundordnung passten. "Wir kommen mit der Umstellung von Vierer- auf Fünferkette gut zurecht und haben das System verinnerlicht", erzählt unser Mann aus Staaken. "Der Sieg tut uns allen sehr gut, wir haben gegen eine sehr starke Mannschaft die Null gehalten und das Matchglück mit harter Arbeit wieder auf unsere Seite gezwungen. Das macht mich zuversichtlich für die letzten Spiele und gibt zur richtigen Zeit Selbstvertrauen, denn es stehen noch acht wichtige Partien an!" In diesen will unsere Nummer 17 gemeinsam mit seinen Kollegen die nächsten Schritte in Richtung Ligaerhalt machen.

Maximilian Mittelstädt bejubelt den zweiten Derby-Sieg im Jahr 2020
Im anstehenden Stadtduell will unser Eigengewächs mit seinen Kollegen wie im Hinspiel jubeln.

Social Media-Auszeit: Voller Fokus auf den Endspurt

Um die Spielzeit im Saisonendspurt zu einem guten Ende zu führen, arbeiten der 1,80-Meter-Mann und seine in Berlin gebliebenen Mitspieler während der Länderspielpause konzentriert auf dem Schenckendorffplatz. Nebenschauplätze blendet unser Flügelflitzer aus, um seinen Job im blau-weißen Trikot bestmöglich machen zu können. Nach einem Kurz-Comeback zur Teilnahme an einer Kampagne gegen Hate-Speech hat Mittelstädt seine Social Media-Accounts wieder deaktiviert. "Es kamen dort einige Kommentare, die einfach unter der Gürtellinie waren", erklärt unser Akademie-Absolvent. "Ich weiß selbst, dass in dieser Saison nicht alles rund lief, aber diese Beleidigungen belasten mich dann eher zusätzlich, daher habe ich den Account im Anschluss an die Botschaft wieder deaktiviert. Mir tut diese Ruhe gut, ich bin glücklich und kann mich voll und ganz auf den Fußball konzentrieren."

Dieser Fokus ist gefragt. Nach der Länderspielpause steht am Ostersonntag (04.04.21, 18:00 Uhr) das prestigeträchtige Stadtduell beim 1. FC Union an. "Jeder weiß um die Bedeutung dieses Spiels. So ein Derby hat immer einen besonderen Stellenwert", unterstreicht unser ehemaliger U21-Nationalspieler. "Nach zwei guten Auftritten im Olympiastadion haben wir an der 'Alten Försterei' noch etwas gutzumachen und wollen dieses Spiel für den Verein, die Stadt und unsere Fans unbedingt gewinnen!" Wer dem langjährigen Herthaner zuhört, spürt genau, dass Maximilian Mittelstädt noch einiges mit seiner 'Alten Dame' vorhat. Unsere 17 möchte auch die nächsten Karriereschritte in seinem Lieblingstrikot machen und in einem ersten gemeinsam mit seinen Kollegen sicherstellen, dass die blau-weiße Fahne auch in der kommenden Spielzeit erstklassig weht.

von Konstantin Keller