1892 Liter Wasser für den guten Zweck

Berlin – 33, 31, 35, 32, 36: Die Temperaturen in der deutschen Hauptstadt überschreiten momentan nicht selten die 30-Grad-Marke. Der Griff zum eisgekühlten Erfrischungsgetränk, er wirkt in diesen Zeiten inzwischen mehr als gekonnt. Doch nicht jeder hat die Möglichkeit dazu, sich in kürzester Zeit die benötigte Abkühlung zu beschaffen. Mitglieder des blau-weißen Fanclubs 'Axel Kruse Jugend' machen sich nun zur Aufgabe, Bedürftigen eine Flasche Wasser zu reichen. Im Fokus: Die Obdachlosen in der Spreemetropole, denen denen die nötigen finanziellen Mittel dafür oft fehlen.

Bereits seit vergangenem Sonntag (16.08.20) läuft die Aktion '1892 Liter Wasser'. Ausschlaggebend dafür war eine Reportage im Fernsehen, die das Thema behandelte. Fanclub-Mitglied Remi Dubard schaute sich diese an und wurde anschließend aktiv. Der Herthaner schrieb Andre Ruschkowski, der ebenfalls ein Teil der 'Axel Kruse Jugend' ist. Mit weiteren Mitgliedern entstand die Idee, auch in Berlin tätig zu werden. "Es ist Hilfe, die schnell zu organisieren ist und sofort bei denen ankommt, die es brauchen", erklärt Dubard gegenüber herthabsc.de. Bereits 13 Leute sind an der Aktion beteiligt und teilen sich in unterschiedliche Bereiche auf, darunter das Einkaufen und das Verteilen des Wassers, aber auch das Aufmerksammachen in den sozialen Netzwerken. Seit Aktionsstart nehmen die Engagierten erst am Alexanderplatz Spenden entgegen, ehe sie sich anschließend auf eine mehrstündige Reise durch Berlin machen.

"Als Herthaner identifiziert!"

Bei der Übergabe des Wassers gilt es, wichtige Punkte zu beachten, um die Obdachlosen nicht zu verschrecken. Ruschkowski hat aufgrund seiner Arbeit bereits Erfahrung im Umgang mit Bedürftigen. "Viele von uns haben nicht so viele Berührungspunkte mit Obdachlosen. Auch ich habe mir bei der Berliner Stadtmission noch weitere Tipps geholt. Im direkten Kontakt sind Respekt und eine gewisse Empathie entscheidend", erläutert der Fan der 'Alten Dame'. Das Team habe für ihren Einsatz bisher ausschließlich positive Rückmeldungen erhalten. "Wir werden als Herthaner identifiziert – und das kommt ganz gut an. Sowohl bei den Bedürftigen als auch bei den Leuten, die drumherum stehen", skizziert Ruschkowski. Während des Einkaufs der Getränke wurde im Supermarkt der Bruder eines Sicherheitsmannes auf die Blau-Weißen aufmerksam, sprach die Gruppe an – und bezahlte anschließend den gesamten Einkauf, womit der Unterstützer eine weitere Fuhre Wasser sicherte.  

Im Laufe der Woche unterstützte Hertha BSC die ehrenamtliche Aktion der 'Axel Kruse Jugend' und stellte den Initiatoren einen Transporter, in dem mehrere vom Hauptstadtclub gespendete Kästen Wasser sowie Kleidung und Turnbeutel den Kofferraum füllten. "Wir gehen davon aus, dass wir auf jeden Fall bis Ende August zu tun haben werden. Es ist aber auch abhängig von der Wetterlage sowie der Verfügbarkeit der Leute. Wir sind alle freiwillige Helfer, wir machen das sehr gerne, aber wir haben ein Leben daneben und müssen das alles unter einen Hut bringen", sagt Dubard, der mit seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern in den kommenden Tagen und Wochen weiter den hochsommerlichen Temperaturen trotzen und Bedürftigen helfen wird, abschließend.

(pm/HerthaBSC)