"Ich bin gespannt, wie sich das anfühlen wird!"
"Ich bin gespannt, wie sich das anfühlen wird!"
herthabsc.de: Lukas, du kehrst am Sonntag erstmals zum 1. FC Köln zurück, jenem Verein, bei dem du Profi wurdest. Kannst du dich vor Ticketanfragen von Familie und Freunden überhaupt noch retten?
Klünter: Es hält sich bis jetzt noch in Grenzen. Aber klar, es wollen einige kommen und darauf freue ich mich auch schon. Und vor allem bin ich gespannt, wie es sich anfühlen wird, mal als Gast im Kölner Stadion aufzulaufen.
herthabsc.de: 2014 bist du im Alter von 18 Jahren zum 'Effzeh' gewechselt, mit 19 hast du für die 'Domstädter' in der Bundesliga debütiert. Welche Erinnerungen hast du an deine Zeit im Rheinland?
Klünter: Wenn ich an Köln zurückdenke, denke ich wirklich nur an positive Sachen. Mit dem Verein, mit dem ganzen Umfeld verbinde ich nur Gutes. Köln ist meine Heimat – der 'Effzeh' gehört einfach dazu! Damals gab es für mich auch gar keine andere Möglichkeit: Mir war klar, dass ich es – wenn ich es ganz nach oben schaffen sollte – nur beim 'Effzeh' schaffen würde. Ich freue mich darauf, bekannte Gesichter in Köln wiederzusehen – es ist relativ lange her, dass ich zuletzt dort war.
herthabsc.de: Nicht nur in deinem persönlichen Leben, sondern auch beim 1. FC Köln hat sich in den vergangenen Jahren einiges verändert. Dennoch gibt es nach wie vor den ein oder anderen Spieler im Kader der 'Geißböcke', mit dem du gemeinsam auf dem Rasen standest – zum Beispiel Anthony Modeste. Ist er jemand, auf den du dich besonders freust - oder eigentlich eher weniger?
Klünter: (lacht) Anthony ist natürlich ein guter Spieler. Zum Glück werde ich aber, wenn wir beide spielen sollten, auf dem Feld nicht so viel mit ihm zu tun haben, da er ja eher im Sturmzentrum spielt. Natürlich kenne ich einige Jungs, die noch für den FC spielen. Den einen oder anderen sehe ich auch immer mal wieder auf Veranstaltungen, weil wir teilweise bei derselben Beraterfirma sind (z.B. Timo Horn, Simon Terodde und Marcel Risse, Anm. d. Red.). Mit Jannes Horn und Salih Özcan habe ich auch regelmäßig Kontakt – die spielen seit dieser Saison aber auch nicht mehr für Köln. Ich bin in meiner Zeit in Köln generell mit allen Jungs gut klargekommen, es gab niemanden, mit dem ich mich schlecht verstanden habe. Das hat uns damals als Mannschaft auch ausgezeichnet und ist hier in Berlin ähnlich: wir sind ein echtes Team.
herthabsc.de: Vor deinem Wechsel in die Hauptstadt hast du an der Deutschen Sporthochschule in Köln nebenbei noch studiert. In deinem ersten Interview nach deiner Vertragsunterschrift bei Hertha meintest du, dass du dir auch in Berlin “Input aus einer anderen Richtung“ holen möchtest. Hat das geklappt? Oder sitzt du jetzt doch öfter vor der Konsole als es dir lieb wäre?
Klünter: (lacht) Nein, das nicht. Ich bin sogar auch noch an der SpoHo eingeschrieben und wollte in dieser Hinsicht jetzt nochmal einen Angriff starten. Ehrlich gesagt denke ich aber, dass das schwierig werden wird, weil es keine ordentliche Lösung für ein Fernstudium gibt. Ich möchte grundsätzlich aber gerne weiterstudieren und werde mir zum nächsten Semester etwas Neues suchen. In letzter Zeit konnte ich aber leider nichts mehr für mein Studium tun.
herthabsc.de: Gegen den SC Paderborn habt ihr den ersten Sieg der laufenden Bundesliga-Saison eingefahren. Javairo Dilrosun meinte nach dem Spiel, dass "die Saison jetzt hoffentlich richtig los geht". Die Ostkurve empfing euch nach dem Schlusspfiff passenderweise mit "Jetzt geht's los!"-Rufen.
Klünter: Die drei Punkte gegen Paderborn haben uns sehr gutgetan. Wir haben keinen optimalen Start erwischt - das hatten wir uns alle anders vorgestellt. Jetzt hoffen wir dafür umso mehr, dass durch diesen ersten Sieg der Knoten geplatzt ist. Wir können aber auch ganz gut einschätzen, dass wir gegen Paderborn keine gute fußballerische Leistung gezeigt haben. Das muss man ganz klar so sagen. Dennoch sind wir erleichtert, endlich den ersten 'Dreier' eingefahren zu haben. Auf dieser Welle wollen wir weitersurfen. Gegen Köln müssen wir nun aber erstmal wieder beweisen, dass wir den Willen haben, uns den nächsten Sieg zu holen.
herthabsc.de: Die Kölner haben einen ähnlich schwierigen Start wie ihr hinter sich. Als Aufsteiger sind sie mit viel Euphorie in die Saison gestartet, haben allerdings vier ihrer ersten fünf Liga-Spiele verloren. Zu Hause warten sie noch auf ihr erstes Erfolgserlebnis. Entsprechend heiß werden sie am Sonntagabend sein, um das zu ändern. Was für eine Stimmung wird euch im Müngersdorfer Stadion erwarten?
Klünter: Das wird auf jeden Fall ein heißer Kampf! Ich erwarte ein sehr zweikampfbetontes Spiel. Zumal man vorsichtig sein muss: Köln hat zwar noch nicht viele Punkte geholt. Nichtsdestotrotz haben sie, selbst in München, nicht schlecht gespielt. Um dort zu bestehen, müssen wir deutlich mehr Zweikämpfe führen als zuletzt und uns auch spielerisch nochmal steigern. Dann bin ich mir sicher, dass wir drei Punkte holen werden.
herthabsc.de: Als rechter Außenverteidiger bist du zwar nicht in erster Linie für die Tore verantwortlich, auf deinen ersten Pflichtspieltreffer für die 'Alte Dame' wartest du auch noch. Wie man im Kölner Stadion Bundesliga-Tore erzielt, weißt du aber schon. Vorausgesetzt, du triffst am Sonntag - für Hertha - in Köln in die Maschen: Würdest du auf einen Jubel verzichten?
Klünter: (lacht) Wahrscheinlich schon! Wenn man mich jetzt fragt, sage ich natürlich, dass ich nicht jubeln würde. Andererseits weiß ich es aber nicht genau. Ich kann mich nämlich noch daran erinnern, wie ich meine beiden Bundesliga-Tore für den 'Effzeh' gemacht habe und nicht mehr zu halten war. Nach den Toren konnte ich keine klaren Gedanken fassen. Von daher lasse ich diese Frage mal lieber im Raum stehen (grinst). Jedenfalls wäre es schön, wenn es tatsächlich mit einem Tor klappen sollte.
(af/City-Press)
Gesagt...
[>]Um in Köln zu bestehen, müssen wir deutlich mehr Zweikämpfe führen als zuletzt und uns auch spielerisch nochmal steigern.[<]