Profis | 6. Juni 2019, 11:47 Uhr

Die Saison 2018/19 in Zahlen

Die Saison 2018/19 in Zahlen

Kopfballungeheuer, Elfmeterkönige oder Standardspezialisten: herthabsc.de hat die abgelaufende Spielzeit ganz genau unter die Lupe genommen und interessante Fakten zusammengetragen.
Berlin – Die Saison 2018/19 wird - gemessen an der Platzierung und vor allem den Resultaten aus der Rückrunde - womöglich nicht bei allen Blau-Weißen in bester Erinnerung bleiben. Doch in Rückbetrachtung der abgelaufenen Spielzeit gibt es einige positive Aspekte, die so auf den ersten Blick vielleicht nicht zu erkennen sind: Die beste Torausbeute seit zwölf Jahren, der schnellste Spieler der Bundesliga oder die meisten Großchancen in den vergangenen fünf Spielzeiten. herthabsc.de hat die zurückliegende Spielzeit mal genau unter die Lupe genommen und Wissenswertes zusammengetragen.

Ließ der Hauptstadtclub auch in der vergangenen Spielzeit eine schon fast traditionelle durchwachsene Rückrunde auf eine zufriedenstellende Hinserie folgen, änderte sich so einiges an der Ausrichtung und Spielweise der Herthaner. So ließ Trainer Pál Dárdai seine Schützlinge durchaus offensiver spielen als zuvor in seiner 1.606-tägigen umfassenden Amtszeit. In den 34 Bundesliga-Spielen mit Berliner Beteiligung fielen 106 Treffer - so viele waren es zuletzt 2000/01 (110). Von diesen 106 Toren erzielten die Blau-Weißen mit 49 die meisten seit der Spielzeit 2006/07 (50). Besonders das Mittelfeld um Top-Scorer Ondrej Duda (elf Tore, sechs Vorlagen) zeigte sich torfreudig und erzielte mit 25 Treffern die viertmeisten aller Bundesligisten.

Für die 49 Tore benötigten die Hauptstädter 397 Versuche. Dieser Wert an abgegebenen Torschüssen ist im Ligavergleich zwar deutlich unter dem Durchschnitt – für den Verein von der Spree waren es aber so viele wie seit zehn Jahren nicht mehr. Ebenfalls erspielten sich die Herthaner deutlich mehr Großchancen als in den vergangenen Spielrunden. Mit 54 Großchancen liegen sie über dem Durchschnitt aller Bundesliga-Teams. Wenn sich mal keine Abspielmöglichkeiten ergaben, versuchten es die Berliner mit einem Alleingang – und das klappte sehr gut: Vier Tore nach Alleingängen über mindestens 20 Meter war die zweitbeste Ausbeute aller Bundesligisten. Ein weiterer Beleg für die offensivere Spielausrichtung ist die Konterstärke: Erzielten die Berliner in den beiden zurückliegenden Spielzeiten zusammen neun Kontertore, waren es in dieser Saison überdurchschnittliche elf Treffer. Auffällig dabei: Das ganze Team beteiligte sich erfolgreich am schnellen Umschaltspiel. So verteilen sich die elf Kontertore, für die die Dárdai-Elf 44 Abschlüsse (ebenfalls über dem Durchschnitt) benötigte, auf acht Spieler.

"Die Mannschaft hat sich spielerisch gesteigert und weiterentwickelt. Vor allem beim Gegenpressing und bei Kontern haben wir uns verbessert - solche Umschaltsituationen trainieren wir aber auch Tag und Nacht", bestätigte der Übungsleiter den Eindruck im Laufe der Saison. Doch nicht nur die Torschüsse nach Kontern gehörten zu den Paradedisziplinen des Hauptstadtclubs, sondern auch Chancen per Kopfball beherrschte die 'Alte Dame' wie kaum eine andere Mannschaft: Knapp 23 Prozent der Abschlüsse wurden per Kopf abgegeben – das ist der höchste Anteil der Liga. Insgesamt kamen die Blau-Weißen zu 90 Möglichkeiten per Kopfball. Nur Bayern München, die TSG Hoffenheim und der FSV Mainz 05 kamen noch öfter zu solchen Gelegenheiten. Am häufigsten köpfte Kapitän Vedad Ibišević auf das gegnerische Gehäuse (22).  

Standardspezialisten und Elfmeterkönige

Ein weiteres Erfolgsrezept waren die Standardsituationen. Knapp 27 Prozent aller blau-weißen Tore fielen nach ruhenden Bällen. Dies ist ebenso wie die Zahl der 13 Treffer nach Standards im Ligavergleich ein überdurchschnittlicher Wert. Neben vier Treffern nach Freistößen erzielten die Berliner auch vier Elfmetertore - und das aus vier Versuchen! Insgesamt verwandelte Hertha BSC von den vergangenen 22 Bundesliga-Elfmetern starke 21. Neben Strafstößen scheinen den Herthanern auch Eckbälle zu gefallen: Aus 146 Ecken resultierten 53 Torschüsse – im Schnitt waren also weniger als drei Eckbälle pro Abschlussaktion nötig. Insgesamt waren die Herthaner fünf Mal nach Ecken erfolgreich, was dem Bundesliga-Durchschnitt entspricht. Drei davon gingen auf das Konto von Marko Grujić, der zusammen mit Leipzigs Willi Orban ligaweit die meisten Eckballtore erzielte.

Neben dem Serben führt mit Lukas Klünter ein weiterer Herthaner ein Ranking in der Bundesliga an: Mit einer Geschwindigkeit von 35,4 km/h im Spiel gegen Hannover 96 ist der variabel einsetzbare Defensivspieler der schnellste Akteur der vergangenen Saison – obwohl sich die Blau-Weißen ansonsten in den abgespulten Kilometern und bei den Sprints im Ligavergleich eher zurückhielten. Doch das hat auch einen guten Grund: Denn wie schon in den vergangenen Jahren setzten die Hauptstädter in der Defensivarbeit meist auf gute Raumaufteilung und weniger auf das Jagen der Gegner. Passend zu speziellen Momenten lieferten die Blau-Weißen somit auch einige außergewöhnliche Zahlen und Statistiken. Alle Herthanerinnen und Herthaner dürften schon zum jetztigen Zeitpunkt gespannt sein, wie sich diese Werte in der kommenden Spielzeit 2019/20 entwickeln!

(sj/City-Press)

von Hertha BSC