Verletzungen im Fußball und wie man sie behandeln kann
Club | 25. Februar 2019, 10:34 Uhr

Verletzungen im Fußball und wie man sie behandeln kann

Verletzungen im Fußball und wie man sie behandeln kann

Ob als Profi- oder Freizeitkicker – wer Fußball spielt, kennt diese Situation: Schon eine falsche Bewegung kann zu Verletzungen führen.

Berlin – Fußball ist und bleibt in Deutschland die Sportart Nummer eins. Fußball gehört aber auch zu den Sportarten mit erhöhten Risiken – und das nicht ohne Grund: So kann eine schwerwiegende Verletzung am Oberschenkel oder am Knie mitunter eine längere Ausfallzeit des Spielers bedeuten. Im schlimmsten Fall droht sogar ein vorzeitiges Karriereende. Dessen sind sich auch die medizinischen Betreuer der Hertha BSC Fußball-Akademie bewusst. Der blau-weiße Betreuerstab kooperiert mit der Klinik für Innere Medizin -  Kardiologie, Allgemeine Innere Medizin und konservative Intensivmedizin (Prof. Dr. Hüseyin Ince) und mit der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Handchirurgie (Prof. Dr. Mohssen Hakimi) im Vivantes Klinikum Am Urban.

Oberschenkel am häufigsten betroffen

Doch welche Blessuren ziehen sich die Spieler auf dem Fußballfeld am häufigsten zu? Und wie lassen sie sich am besten behandeln? Dr. Alberto Schek, Oberarzt für Sportorthopädie aus der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Handchirurgie, der die für die regelmäßige Rundum- sowie Vorortbetreuung der Akademie zuständig ist, gibt einen wissenswerten Überblick zu diesem Thema. "Die häufigsten Verletzungen beim Fußball betreffen die Beine, wobei der Oberschenkel in etwa einem Viertel aller Fälle am häufigsten betroffen ist, gefolgt von Knie und Sprunggelenk", weiß der Experte für Sportverletzungen.

Die Bandbreite an Oberschenkelverletzungen ist groß: Sie reicht von der Störung der Muskelspannung über die Muskelzerrung bis hin zum Muskelfaserriss. Am Kniegelenk sind oft Innen- und Kreuzbänder von Verletzungen betroffen – ein klassisches Beispiel ist hierbei der Kreuzbandriss. Beim Sprunggelenk sind hauptsächlich die Außenbänder gefährdet, Innenbänder dagegen seltener. Der Großteil an Muskelverletzungen entsteht übrigens ohne Einwirkung eines gegnerischen Spielers, während Knie- und Sprunggelenk meist bei einem Zweikampf um den Ball in Mitleidenschaft gezogen werden. Viele Verletzungen können sehr effektiv nach der "POLICE"-Methode (aus dem Englischen) behandelt werden:

  • Protection: Es gilt, die Region vor weiteren Schäden zu schützen, indem man die betroffene Körperpartie zunächst ruhigstellt und die Muskelspannung herabsetzt.
  • Optimal Loading: Betroffene Gelenke oder Muskeln sollten nach Möglichkeit frühzeitig im schmerzfreien Bereich beansprucht werden, um den Heilungsreiz zu stärken. Darüber hinaus sind gezielte Dehnübungen unverzichtbar.
  • Ice: Die Anwendung von Eis kann dabei helfen, Schmerzen zu lindern. Es vermindert außerdem eine übermäßige körpereigene Entzündungsreaktion.
  • Compression: Verletzungsbedingte Blutungen oder Schwellungen können mittels Kompression gemindert werden. Im Akutfall dient die Kompression mit einer elastischen Bandage automatisch als Ruhigstellung.
  • Elevation: Durch Hochlagerung oberhalb der Herzhöhe werden der Blutrückfluss und der Abfluss von Schlackenstoffen erleichtert, wodurch übermäßige Schwellungen verhindert werden können.

Bei den meisten Blessuren beim Fußball ist ein operativer Eingriff erfreulicherweise nicht zwingend erforderlich. Bei anhaltenden Beschwerden sollte man allerdings immer eine fachmännische Betreuung aufsuchen.

In der Regel lassen sich sehr viele Verletzungen durch gezielte Prophylaxe vermeiden, wie Dr. Schek erklärt: "Die beste Prävention gegen Verletzungen ist regelmäßiges Training von Koordination, Stabilität und Kraft." Eine Faustregel, die sowohl für Profi-, als auch für Freizeitfußballer gilt.

(Vivantes, City-Press) 


Ihr Ansprechpartner im Bereich der Sportmedizin
Klinikum Am Urban
Dr. Alberto Schek
Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Handchirurgie

Dieffenbachstraße 1
10967 Berlin 

von Hertha BSC