
Kiek ma, wer da kommt: Wolfsburg
Kiek ma, wer da kommt: Wolfsburg

Berlin – Etwas mehr als 1.000 Tage ist der bislang letzte große Erfolg des VfL Wolfsburg her. Damals, am 30. Mai 2015, gewann der Verein im Berliner Olympiastadion den DFB-Pokal. Doch in der Zwischenzeit ist viel passiert: Mehrere Trainerteams, wechselnde Funktionäre, dazu große Veränderungen im Kader. Die gewünschten Resultate blieben allerdings aus. Auch in der laufenden Saison werden die Niedersachsen ihren eigenen Erwartungen nicht gerecht. Dass im Kader des Deutschen Meisters von 2009 dennoch jede Menge Potenzial schlummert, ist unbestritten. "Wir sind vor Wolfsburg gewarnt. Die Mannschaft hat gute Spieler, es gibt keinen Grund, sie zu unterschätzen", weiß Vedad Ibisevic. In der Gegnervorschau beleuchtet herthabsc.de den Gegner am Samstagabend (31.03.18, 20:30 Uhr) genauer.
Die sportliche Situation: Nachdem die Wolfsburger in der Vorsaison erst in der Relegation gegen Lokalrivale Eintracht Braunschweig die Klasse hielten, läuft es in der 'Autostadt' auch in dieser Spielzeit nicht wirklich rund. Die Enttäuschung darüber ist spürbar: "Wir sind mit großer Lust angetreten, nach dieser schlechten Saison und dem Umbruch in eine neue Richtung zu gehen. Natürlich muss man kritisch gucken, warum schlägt das Pendel nicht in die positive Richtung?", fragte Sportdirektor Olaf Rebbe kürzlich. Die 'Wölfe' stehen derzeit auf dem 15. Tabellenplatz – punktgleich mit dem 1. FSV Mainz 05, der den Relegationsplatz belegt. Von den vergangenen 13 Liga-Spielen gewann der VfL lediglich eines. Außerdem verpassten es die Niedersachsen in der laufenden Rückrunde bis dato, in einem Spiel mehrfach zu treffen.
Die Wolfsburger im Fokus: Mit einem qualitativ stark besetzten Kader startete der VfL mit Trainer Andries Jonker in die Saison. Doch für den Niederländer, der den Verein wenige Monate zuvor vor dem Abstieg bewahrt hatte, war bereits nach vier Spieltagen Schluss. Sein Nachfolger Martin Schmidt räumte seinen Stuhl im Februar – und machte Platz für einen alten Bekannten: Bruno Labbadia. Der 52-Jährige, der in der Bundesliga Spuren durch seine Engagements in Hamburg und Stuttgart hinterließ, soll das Potenzial der Mannschaft wieder ausschöpfen. Bisher gelang ihm das nur bedingt: Mit einem Punkt aus vier Duellen legte der Coach den schwächsten Start eines VfL-Trainers in der Bundesliga-Geschichte hin. "Die Aufbruchsstimmung ist nach dem Trainerwechsel wieder da", sagte Sportdirektor Rebbe dennoch.
Die Schnittstellen: John Anthony Brooks wechselte im vergangenen Sommer aus Berlin nach Wolfsburg. "Ich habe größten Respekt vor Hertha. In Berlin sind tolle Bedingungen, aber Wolfsburg steht auf einem höheren Level. Hier ist alles zwei, drei Schritte weiter", erklärte der Abwehrspieler damals seinen Wechsel. Bei Hertha BSC spielte der gebürtige Berliner insgesamt zehn Jahre und reifte zum gestandenen Bundesliga-Spieler. In der 'Autostadt' kam der 25-Jährige verletzungsbedingt allerdings erst zu acht Pflichtspieleinsätzen. Auch das Wiedersehen mit seinen alten Teamkollegen wird der amerikanische Nationalspieler deshalb verpassen. Peter Pekarik und Alexander Esswein spielten zweieinhalb respektive zwei Saisons für die 'Wölfe'. Der absolute Höhepunkt ihrer Zeit bei den Niedersachsen war der Gewinn der Deutschen Meisterschaft in der Spielzeit 2008/2009.
Das Hinrundenduell: In der Hinrunde trennten sich die Teams nach einem denkwürdigen Spiel mit 3:3. Vedad Ibisevic schoss die Berliner nach 20 Sekunden in Front. In der Folge verschossen die Wolfsburger erst einen Strafstoß, ehe ihnen - jeweils nach Eingreifen des Videoschiedsrichters - zwei Treffer aberkannt wurden. Allerdings schafften sie es dennoch, vor dem Pausenpfiff mit 2:1 in Führung zu gehen. Unmittelbar nach dem Seitenwechsel gelang Karim Rekik der Ausgleich, bevor Divock Origi die Hausherren wiederum in Führung brachte. Der eingewechselte Davie Selke markierte letztlich sieben Minuten vor Spielende den Endstand. "Für unbeteiligte Zuschauer war das ein toller Sonntagabend. Wir freuen uns in erster Linie darüber, dass wir nach den Rückständen zurückgekommen sind", brachte Salomon Kalou nach dem Schlusspfiff die gemischten Gefühle seiner Mannschaft zum Ausdruck.
Die Meinung über den Hauptstadtclub: Wolfsburgs Vize-Kapitän Paul Verhaegh geht mit einem guten Gefühl in das Spiel – auch oder gerade wegen der 0:1-Niederlage am vergangenen Spieltag gegen Schalke. "Die Mannschaftsleistung war gegen Schalke völlig in Ordnung, daran müssen wir anknüpfen. Wir sind gut gerüstet", sagt der Niederländer und ergänzt: "Wir wissen, wo bei Hertha die Qualität liegt."
(af,fw/dpa)
Gesagt...
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