Kiek ma, wo dit hinjeht: Sorja Luhansk
Profis | 19. Oktober 2017, 11:14 Uhr

Kiek ma, wo dit hinjeht: Sorja Luhansk

Kiek ma, wo dit hinjeht: Sorja Luhansk

Am 3. Spieltag der UEFA Europa League-Gruppenphase spielt Hertha BSC am Donnerstag (19.10.17) bei Sorja Luhansk in der Ukraine. Der Gegner im Portrait.

Berlin - Den Namen von Sorja Luhansk haben viele Herthaner sicher das erste Mal gehört, als Ende August die Gruppen für die UEFA Europa League feststanden. Ein europaweit bekannter Verein mit großem Renommee ist der Club aus der heimischen Premjer-Liha auch nicht, das kann man festhalten, ohne respektlos und unfair zu sein. Dabei hat Luhansk den Blau-Weißen sogar etwas voraus. Denn anders als der Hauptstadtclub gelang den Ukrainern auch im Vorjahr die Qualifikation für die Gruppenphase der UEFA Europa League. Dort trafen sie auf Mannschaften, die eben (eher) jenen großartigen Ruf in der Fußballwelt genießen: Manchester United, Feyenoord Rotterdam und Fenerbahce Istanbul.

Die sportliche Situation: In der Vorsaison waren die drei Kontrahenten zu stark, Luhansk schied mit zwei Punkten auf dem Konto aus. In der aktuellen Runde haben die Ukrainer nach dem 1:0-Sieg bei Athletic Bilbao schon einen Zähler mehr gesammelt, träumen als Tabellenzweiter hinter Östersunds FK und vor Hertha BSC vom Einzug in die nächste Runde. "Meiner Meinung nach sind Hertha und Athletic immer noch die klaren Favoriten", sagt Trainer Juri Wernidub. In der heimischen Liga rangiert Ex-Profi Wernidub, der im November 2011 vom Co- zum Cheftrainer aufstieg, nach zwölf Spieltagen auf dem siebten Rang. Leistungsträger im 27-köpfigen Aufgebot, in dem neben drei Brasilianern und einem Serben nur einheimische Spieler aktiv sind, ist der ukrainische Nationalspieler Oleksandr Karavaev. Kapitän ist der Routinier Mykyta Kamenyuka (siehe Foto).

Der Verein im Fokus: Aufgrund der politischen Situation trägt der Verein seine Heimspiele nicht mehr in Luhansk, das 2016 mehr als 400.000 Einwohner zählte, nahe der russischen Grenze aus. Im Europapokal weicht der Club auf die Spielstätte in Lwiw aus, einer der Austragungsorte bei der Fußball-Europameisterschaft 2012. Für den 1923 gegründeten Verein ist das natürlich eine katastrophale Situation. Trotz aller Widrigkeiten erlebt der Club mit den schwarz-weißen Farben momentan eine erfolgreiche Phase – vor allem, wenn man bedenkt, dass Luhansk sich erst 2006 zurück nach oben kämpfte, nachdem der Verein zwischenzeitlich sogar bis in die Drittklassigkeit verschwunden war. Die größten Erfolge feierten die Ukrainer in den siebziger Jahren, als sie in der damaligen Sowjetunion einmal die Meisterschaft gewannen und zweimal Vize-Pokalsieger wurden. Einzig Dynamo Kiew und Dnipro Dnipropetrowsk waren damals als ukrainische Teams ähnlich erfolgreich. Außerdem war Luhansk auch nach dem Zusammenbruch der UdSSR 1992 Gründungsmitglied in der höchsten ukrainischen Liga.

Der Weg in die Gruppenphase: Der Club aus Osteuropa qualifizierte sich als Tabellendritter direkt für den Wettbewerb. Nur die beiden großen Vereine des Landes, Schachtar Donezk und Dynamo Kiew schnitten 2016/17 besser ab. Auch vor drei Jahren war der Club kurz davor, das nächste Erfolgskapitel in der Vereinsgeschichte zu schreiben, doch die Ukrainer scheiterten in den Play-offs an einem alten Bekannten: Feyenoord Rotterdam.

Die bisherigen Duelle: Ein direktes Aufeinandertreffen beider Vereine gab es bislang noch nicht. Ohnehin ist es für Luhansk das erste Duell mit einer Mannschaft aus Deutschland. Hertha bekam es auf Pflichtspielebene bislang auch nur einmal mit einem ukrainischen Team zu tun. Das bislang einzige Duell gab es in der Gruppenphase des UEFA-Pokals 2008/09 gegen Metalist Kharkiv. Die Begegnung im Berliner Olympiastadion endete torlos.

Die Meinung über den Hauptstadtclub: Trainer Wernidub warnt seine Spieler vor besonders engagierten Herthaner. "Nach der Niederlage gegen Schalke werden die Berliner ganz besonders motiviert kommen. Sie sind sehr professionell und charakterlich stark", so der ehemalige Abwehrspieler, der 1999 mit Zenit St. Petersburg russischer Pokalsieger wurde.

(fw/City-Press)

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Nach der Niederlage gegen Schalke werden die Deutschen ganz besonders motiviert kommen. Sie sind sehr professionell und charakterlich stark.
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-Trainer Juri Wernidub

von Hertha BSC