Der Gefährte
Teams | 14. April 2015, 17:26 Uhr

Der Gefährte

Der Gefährte

Herthas Serie hat viele Fundamente. Eines ist sicher Per Skjelbred, der vorbildliche Gefährte.

Berlin – Zieht man in eine Schlacht, sind es Wegbegleiter wie Per Ciljan Skjelbred, die man sich an seiner Seite wünscht. Keinem Zweikampf weicht er aus, keinen Mitstreiter lässt er im Stich – ein Vorbild von einem Gefährten. Skjelbred lief in Hannover mit 11,9 Kilometern die meisten aller Hertha-Profis und lag auch bei den "intensiven Läufen" (71) vorn. Das bringt seine Mentalität wohl mit sich. "Ich bin ein Wikinger" ist bei Skjelbred häufige und zulässige Antwort auf Fragen.

Sein Wort hat Gewicht – bei Mannschaft, Fans und Familie. Letztere darf sich bald wieder auf ihr Oberhaupt freuen. "Wenn wir am Ende die Klasse gehalten haben, fliege ich direkt nach Norwegen", sagt Skjelbred mit funkelnden Augen. "Viele Familienmitglieder habe ich lange nicht gesehen." Bis dahin stehen für ihn und seine Mannen sechs Wochen von enormer Bedeutung an.

Das weiß 'Schelle' und geht voran. Auf der Sechserposition entfaltet der 27-Jährige seine Fähigkeiten nebst Kapitän Fabian Lustenberger. "Wir haben ein gutes Gefühl zusammen, die Stimmung passt." Und was da so gut harmoniert, gibt dem Team den nötigen Halt – seit vier Spielen schon in dieser Konstellation. Immerhin vier von sechs Spielen in Folge, in denen Hertha BSC keines verlor. "Die Öffentlichkeit sieht nicht wie die beiden arbeiten. Das ist ein Hammerjob, den beide machen", lobte Dardai zuletzt.


Der hat einen großen Beitrag geleistet, sagt Skjelbred. "Er hat den Faktor X, kennt als ehemaliger Profi diese Situation. Die Mannschaft hat von Beginn an verstanden, was er will." Inbegriffen ihm selbst, Per Skjelbred, der Konstante, die den Siegeswillen in sich trägt. Das war schon damals so, als er im Kindesalter beim norwegischen Sender TV 3 die Sendung "Proffdrommen" (Profitraum) gewann. Sein Leben? Plötzlich ein anderes - Probetraining beim FC Liverpool, landesweiter Ruhm. Dem Riesen aus der Premier League erteilte er dennoch eine Absage. Zu früh sei es für einen Wechsel nach England gewesen, bestätigt der Norweger heute.

Gedämpft wurde seine Karriere dadurch keineswegs. Mit 16 Jahren debütierte er für Rosenborg Trondheim in Norwegens höchster Spieklasse, der Tippeligaen. Alle U-Nationalmannschaften seines Landes durchlief er, heute führt er Norwegen als Kapitän aufs Feld. Die Europameisterschaft 2016 in Frankreich hat Skjelbred fest im Visier.

Genauso wie das anstehende Spiel gegen den 1. FC Köln, wo er seine Mannen wieder auf und über den Rasen ziehen wird. "Natürlich wollen wir weiter Punkte sammeln", sagt Skjelbred. Auf den Gegner schauen will er nicht, das habe Pál Dárdai so vorgelebt, es hat bislang funktioniert. Womöglich auch, wenn Skjelbreds Mannen am Samstag (18.04.15, 15.30 Uhr) die nächste Saga von tapferen und ehrenvollen Herthanern schreiben.

(ls/ph/City-Press)

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Pál Dárdai hat den Faktor X.
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-Per Skjelbred

von Hertha BSC