
"Ich hab's mit Hansa versucht"
"Ich hab's mit Hansa versucht"

Berlin - Unser Wochenende formiert sich um den Gang ins Stadion. Zumindest jedes zweite. So mancher Hertha-Fan ist glücklich, wenn er es zweimal pro Jahr ins Olympiastadion schafft. Einer sitzt beispielsweise in der Mongolei vor dem Rechner, Ulf Karlsson und sein Sohn Vilner (siehe Foto) verfolgen ihre Blau-Weißen aus Schweden.
herthabsc.de: Welcher Schwede stünde Hertha zur nächsten Saison gut zu Gesicht, Ulf Karlsson?
Ulf Karlsson: Lassen sie mich überlegen, es muss ja eine realistische Lösung sein. Aber in der "Allsvenskan" (der ersten schwedischen Liga, Anm. d. Red.) gibt es viele gute, junge Spieler. Ich nenne ihnen drei: Jordan Larsson von Helsingborg IF, Simon Kroon von Malmö FF und Gustav Engvall von IFK Göteborg.
herthabsc.de: Das sind allesamt Offensivspieler. Sehen Sie dort Nachholbedarf?
Karlsson: Nein. Das passt. Außerdem ist unsere Defenisve stark genug, der Offensive den Rücken freizuhalten. Die werden das alle gemeinsam packen.
Karlsson: Na dass Hertha in der Bundesliga bleibt!
herthabsc.de: So haben Sie den Verein ja auch kennengelernt...
Karlsson: Ja! Im November 2000 haben wir meinen Geburtstag in Berlin gefeiert, weil ich mir den Wunsch, ein Spiel im Olympiastadion zu sehen, erfüllen wollte.
herthabsc.de: Warum?
Karlsson: Ich hab's mit Hansa Rostock versucht. Die hatten in den Nuller-Jahren viele Schweden in der Truppe. Aber irgendwie war mir der Fußball zu behäbig, zu langweilig. Außerdem hatte ich viel über das Olympiastadion, seine Geschichte und die tolle Atmosphäre gehört.
herthabsc.de: Und?
Karlsson: Hat sich alles bestätigt. Hertha spielte tollen Fußball, schlug Werder Bremen mit 4:1. Inklusive eines Doppelpacks von Michael Preetz und der entsprechenden Stimmung.
herthabsc.de: Sind Sie als Hertha-Fan in Schweden ein Exot?
Karlsson: Gewissermaßen. Die Bundesliga ist sehr angesehen in Schweden. Aber die Leute wissen nichts über die kleineren Teams wie Hertha. Wenn schwedische Medien vom deutschen Fußball berichten geht es um die Bayern und Dortmund. Deswegen haben diese Mannschaften auch die meisten Anhänger in Schweden.
[>]Der nächste Besuch ist leider noch nicht in Sicht. Vielleicht lädt Hertha mich ja ein?![<]
herthabsc.de: Ist es trotzdem möglich, Hertha von dort zu verfolgen?
Karlsson: Ich folge euch auf Twitter, Facebook und Instagram. Eurosport II sendet viele Bundesligaspiele aus. Die ziehen zwar auch Bayern, Dortmund, Schalke, Leverkusen oder Wolfsburg vor, aber dann kann ich zumindest diese zehn Hertha-Spiele pro Saison im Fernsehen sehen. (lacht) Nein, ich schaue sowieso alle Spiele von Hertha, meistens im Internet.
herthabsc.de: Manchmal auch live...
Karlsson: Vor ein paar Wochen waren wir gegen Freiburg das zweite Mal diese Saison im Stadion. Vorher haben wir Hertha beim tollen Sieg gegen Hamburg in der Hinrunde gesehen. Ich muss zugeben, dass das Ergebnis fast zweitrangig ist. Es macht einfach Spaß, seine Lieblingsmannschaft spielen zu sehen. Und die Atmosphäre in Deutschland ist immer fantastisch.
herthabsc.de: Schon klar, wann sie die das nächste Mal erleben?
Karlsson: Der nächste Besuch ist leider noch nicht in Sicht. Vielleicht lädt Hertha mich ja ein?!
(ph/Ulf Karlsson)