Rehhagel für sein Lebenswerk geehrt
Club | 4. April 2014, 13:00 Uhr

Rehhagel für sein Lebenswerk geehrt

Rehhagel für sein Lebenswerk geehrt

Herthas ehemaliger Spieler und Trainer wurde vom DFB mit einem besonderen Ehrenpreis ausgezeichnet.
Berlin - Otto Rehhagel, Mitglied der ersten Bundeliga-Mannschaft von Hertha BSC in der Saison 1963/64, wurde am Donnerstag (03.04.14)  für seine herausragenden Leistungen als Trainer und seine Verdienste um den Fußball mit dem Ehrenpreis "Lebenswerk" vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) ausgezeichnet. Rehhagel ist nach Dettmar Cramer, Udo Lattek und Gero Bisanz der vierte Trainer, der mit der Trophäe für sein Lebenswerk geehrt wird. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach überreichte dem 75-Jährigen die Auszeichnung im Rahmen einer Feierstunde in Bonn. "Das ist für mich eine sehr hohe Auszeichnung, ich freue mich sehr", sagte Rehhagel nach der Ehrung.
Der gebürtige Essener wechselte zur ersten Bundesliga-Saison 1963/64 vom heimischen Rot-Weiss Essen nach Berlin an die Spree, wo er in zwei Spielzeiten bei fast 60 Einsätzen achtmal als Torschütze in Erscheinung trat. Seine aktive fußballerische Karriere setzte der Defensivspieler in den folgenden Jahren in der Pfalz beim 1. FC Kaiserslautern fort, hatte dort jedoch mit Verletzungen zu kämpfen. Bereits zum Ende seiner aktiven Karriere stand für Otto Rehhagel fest, dass er dem Fußball auch nach dem Karriereende verbunden bleiben wollte. So absolvierte er noch als Spieler die Ausbildung zum Fußball-Lehrer.

Trainer-Ära bei Werder Bremen


Seine ersten Sporen auf der Trainerbank verdiente sich Otto Rehhagel beim 1. FC Saarbrücken und Kickers Offenbach. Bereits 1976 übernahm Rehhagel erstmals die Geschicke von Werder Bremen, bei denen er einen Großteil seiner Trainerzeit verbringen würde, doch nach diesem ersten kurzen Intermezzo, bei dem Rehhagel die Werderaner vor dem Abstieg bewahrte, heuerte er beim Aufsteiger Borussia Dortmund an. Seine Tätigkeit in Westfalen währte jedoch nicht lange, ebenso wie die bei seinen darauf folgenden Tätigkeiten bei Arminia Bielefeld und Fortuna Düsseldorf - und das, obwohl Rehhagel mit den Fortunen 1980 den DFB-Pokal-Sieg feiern durfte. Noch erfolgreicher lief es danach bei seiner Rückkehr in den Norden.
Zurück bei Werder Bremen, die zum Amtsantritt Rehhagels gerade den Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga perfekt gemacht hatten, prägte 'König Otto', wie er bald bei den Grün-Weißen genannt wurde, fast ein fußballerisches Zeitalter an der Weser. Zwischen 1981 und 1995 führte Rehhagel die Geschicke auf dem Trainingsplatz und an der Seitenlinie und holte nach drei Vize-Meister-Titeln 1988 und 1993 die Deutsche Meisterschaft sowie 1991 und 1994 erneut den DFB-Pokal. Gekrönt wurde sein Schaffen mit dem Gewinn des Europapokals der Pokalsieger 1992. Nach seinem anschließenden, kürzeren Engagement beim Rekordmeister Bayern München, zog es Rehhagel zurück zu seinem früheren Verein 1. FC Kaiserslautern.

Europameister mit Griechenland


Dort bewies die Trainer-Legende erneut seine herausragenden Fähigkeiten. Nach dem ersten Abstieg des Bundesliga-Gründungsmitglieds aus der 1. Bundesliga, führte er die Pfälzer direkt zurück in die Beletage - in der Saison 1996/97 gemeinsam mit Hertha BSC - und wurde in der Folgesaison erstmals mit einem Aufsteiger Deutscher Meister. Eine ebenso bemerkenswerte Leistung gelang dem Fußballlehrer als Nationalcoach von Griechenland: 2004 wurden die Hellenen unter Anleitung von Trainer 'Rehhakles' in Portugal sensationell Europameister.

Nach neunjähriger Tätigkeit als griechischer Nationaltrainer wurde es zunächst ruhiger um die Trainer-Koryphäe, ehe Rehhagel im Februar 2012 auf die Bundesliga-Bühne zurückkehrte: Zusammen mit René Tretschok und Ante Covic übernahm Rehhagel Hertha BSC, um seinen früheren Verein vor dem Abstieg zu bewahren. Leider war sein Wirken am Ende nicht von Erfolg gekrönt, sodass die Blau-Weißen den bitteren Gang in die 2. Bundesliga antreten mussten. Dennoch: Otto Rehhagel hat den deutschen Fußball durch seine unvergleichliche Art und Weise entscheidend mitgeprägt, dafür erhält er zurecht den Ehrenpreis für sein Lebenswerk.

Hertha BSC gratuliert seinem ehemaligen Spieler und Trainer ganz herzlich zu dieser besonderen Auszeichnung und wünscht ihm auch weiterhin alles erdenklich Gute für die Zukunft!

von Hertha BSC