
Teams | 3. April 2013, 17:52 Uhr
Damals war's: Mit Heimsieg über Eintracht nach oben
Damals war's: Mit Heimsieg über Eintracht nach oben

Dank eines 3:1-Erfolgs gegen Braunschweig kletterte Hertha BSC in der Saison 1974/75 auf Rang zwei der 1. Bundesliga.

Berlin - In 120 Jahren Vereinsgeschichte erinnern sich Herthaner an eine Reihe von bemerkenswerten Spielen. Am 1. April 1975 sprang Hertha BSC durch einen 3:1-Sieg gegen Eintracht Braunschweig auf Rang zwei der 1. Fußball-Bundesliga.
Vorgeschichte: Als Hertha BSC am 25. Spieltag der Erstliga-Saison 1974/1975 mit 0:1 beim FC Schalke 04 verlor, rutschte das Team auch in der Tabelle ab und fiel hinter Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt auf Platz drei zurück. Einen Spieltag später, am 1. April 1975, galt es, diesen Rückschlag im Meisterschaftsrennen zu verdauen. Zu Gast im Olympiastadion war der Tabellenachte Eintracht Braunschweig.
Das Spiel: In einer über die komplette Spieldauer temporeichen und kampfbetonten Partie übernahmen die Hausherren vom Anpfiff weg die Initiative vor 20.000 Zuschauern im Olympiastadion. Einen Angriff nach dem anderen sahen die Braunschweiger auf ihr Tor zurollen, allerdings fehlte den Herthanern die Entschlossenheit im Abschluss. In der 10. Spielminute hatten die Blau-Weißen unter Flutlicht an einem Dienstagabend die große Chance zur Führung, aber Gerd Grau traf nach einem mustergültigen Pass von Erich 'Ete' Beer nur den Pfosten. Nachdem die Niedersachsen die stürmische Anfangsphase überstanden hatten, kamen sie selbst besser ins Spiel.
Vorgeschichte: Als Hertha BSC am 25. Spieltag der Erstliga-Saison 1974/1975 mit 0:1 beim FC Schalke 04 verlor, rutschte das Team auch in der Tabelle ab und fiel hinter Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt auf Platz drei zurück. Einen Spieltag später, am 1. April 1975, galt es, diesen Rückschlag im Meisterschaftsrennen zu verdauen. Zu Gast im Olympiastadion war der Tabellenachte Eintracht Braunschweig.
Das Spiel: In einer über die komplette Spieldauer temporeichen und kampfbetonten Partie übernahmen die Hausherren vom Anpfiff weg die Initiative vor 20.000 Zuschauern im Olympiastadion. Einen Angriff nach dem anderen sahen die Braunschweiger auf ihr Tor zurollen, allerdings fehlte den Herthanern die Entschlossenheit im Abschluss. In der 10. Spielminute hatten die Blau-Weißen unter Flutlicht an einem Dienstagabend die große Chance zur Führung, aber Gerd Grau traf nach einem mustergültigen Pass von Erich 'Ete' Beer nur den Pfosten. Nachdem die Niedersachsen die stürmische Anfangsphase überstanden hatten, kamen sie selbst besser ins Spiel.

Hertha bestimmte dennoch weiterhin das Geschehen und kam nach einer knappen halben Stunde zur verdienten Führung. Nach einer Kopfballstafette der Hauptstädter grätschte Eintracht-Verteidiger Friedhelm Haebermann Grau im Strafraum um und Schiedsrichter Manfred Wichmann aus Gelsenkirchen entschied trotz heftiger Proteste der Gäste auf Elfmeter, den Ludwig 'Luggi' Müller sicher mit einer Körpertäuschung verwandelte (34.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff hatte Karl-Heinz Handschuh den möglichen Ausgleich auf dem Scheitel, doch sein Kopfball ging knapp am Kasten der Gastgeber vorbei (43.), sodass es mit der knappen Hertha-Führung in die Kabinen ging.
'Joker' Szymanek trifft zur erneuten Führung
Auch nach dem Wechsel blieb das Bild zunächst unverändert: Hertha BSC spielte, wärend Braunschweig verteidigte und immer wieder durch Konter gefährlich vor das Tor von Thomas Zander kam. Einer dieser Gegenstöße führte dann zum Ausgleich. Eine Flanke vom rechten Flügel von Wolfgang Grzyb fischte Zander aus der Luft, wurde dabei aber von Bernd Gersdorff, der 1976 von Braunschweig zu den Herthaner wechselte, behindert, sodass der Ball dem Hertha-Schlussmann aus den Händen rutschte. Eintracht-Stürmer Wolfgang Frank reagierte am schnellsten und schob zum 1:1 ein (57.).
Von dem Treffer zeigten sich die Gastgeber beeindruckt und in der Folge drängte der BTSV auf den Auswärtssieg. Das Team von Hertha-Trainer Georg Keßler bewies viel Moral und stemmte sich vehement gegen die Angriffswelle der Eintracht. Keßler war es, der mit einem cleveren Schachzug die Weichen auf Sieg stellte, indem er Detlev Szymanek für Benno Magnusson einwechselte. Szymanek, der in der Rückrunde mehrmals als 'Joker' stach, wurde auch gegen die Braunschweiger zum Trumpf. Nachdem sich Lorenz Horr im Strafraum der Niedersachsen durchwühlte, fiel der Ball dem 20-Jährigen vor die Füße, der reaktionsschnell die Situation erfasste und abschloss. Eintracht-Keeper Bernd Franke kam zwar noch mit den Fingern an den Ball, der zur Freude der Herthaner aber über den Innenpfosten den Weg ins Tor zum 2:1 fand (77.). Den Schlusspunkt der Begegnung setzten die besten Spieler des Tages Horr und Beer im Zusammenspiel. Mit einem Steilpass setzte Horr den Stürmer gekonnt in Szene. Beer ließ im Sechzehner noch zwei Gegenspieler aussteigen, ehe er zur Entscheidung vollendete (81.). Mit 3:1 (1:0) gewann Hertha BSC gegen Eintracht Braunschweig und wurde an diesem Spieltag damit zur besten Heimmannschaft der Liga. Die komplette Saison über blieben die Herthaner vor heimischer Kulisse ungeschlagen.
Historische Einordnung: Da die Frankfurter Eintracht im Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf nicht über ein 2:2 hinauskam, eroberten sich die Herthaner den zweiten Tabellenrang zurück und blieben in der restlichen Saison der ärgste Verfolger von Borussia Mönchengladbach, das am Ende die Meisterschale in Empfang nehmen durfte. Die Hauptstädter spielten eine starke Saison und feierten mit der Vize-Meisterschaft das beste Vereinsergebnis in der 1. Fußball-Bundesliga.
Das Spiel im Stenogramm:
Termin: 01.04.1975, 20.00 Uhr
Wettbewerb: 1. Bundesliga, Saison 1974/1975, 26. Spieltag
Aufstellungen:
Hertha BSC: Thomas Zander - Holger Brück (24. Wolfgang Sidka), Uwe Kliemann, Ludwig Müller, Michael Sziedat, Hans Weiner - Erich Beer, Gerhard Grau, Erwin Hermandung - Lorenz Horr, Benno Magnusson (60. Detlev Szymanek)
Eintracht Braunschweig: Bernd Franke - Wolfgang Grzyb, Friedhelm Haebermann, Reiner Hollmann (61. Hans-Jürgen Hellfritz), Hartmut Konschal, Franz Merkhoffer - Aleksandar Ristic - Dietmar Erler, Wolfgang Frank, Bernd Gersdorff, Karl-Heinz Handschuh
'Joker' Szymanek trifft zur erneuten Führung
Auch nach dem Wechsel blieb das Bild zunächst unverändert: Hertha BSC spielte, wärend Braunschweig verteidigte und immer wieder durch Konter gefährlich vor das Tor von Thomas Zander kam. Einer dieser Gegenstöße führte dann zum Ausgleich. Eine Flanke vom rechten Flügel von Wolfgang Grzyb fischte Zander aus der Luft, wurde dabei aber von Bernd Gersdorff, der 1976 von Braunschweig zu den Herthaner wechselte, behindert, sodass der Ball dem Hertha-Schlussmann aus den Händen rutschte. Eintracht-Stürmer Wolfgang Frank reagierte am schnellsten und schob zum 1:1 ein (57.).
Von dem Treffer zeigten sich die Gastgeber beeindruckt und in der Folge drängte der BTSV auf den Auswärtssieg. Das Team von Hertha-Trainer Georg Keßler bewies viel Moral und stemmte sich vehement gegen die Angriffswelle der Eintracht. Keßler war es, der mit einem cleveren Schachzug die Weichen auf Sieg stellte, indem er Detlev Szymanek für Benno Magnusson einwechselte. Szymanek, der in der Rückrunde mehrmals als 'Joker' stach, wurde auch gegen die Braunschweiger zum Trumpf. Nachdem sich Lorenz Horr im Strafraum der Niedersachsen durchwühlte, fiel der Ball dem 20-Jährigen vor die Füße, der reaktionsschnell die Situation erfasste und abschloss. Eintracht-Keeper Bernd Franke kam zwar noch mit den Fingern an den Ball, der zur Freude der Herthaner aber über den Innenpfosten den Weg ins Tor zum 2:1 fand (77.). Den Schlusspunkt der Begegnung setzten die besten Spieler des Tages Horr und Beer im Zusammenspiel. Mit einem Steilpass setzte Horr den Stürmer gekonnt in Szene. Beer ließ im Sechzehner noch zwei Gegenspieler aussteigen, ehe er zur Entscheidung vollendete (81.). Mit 3:1 (1:0) gewann Hertha BSC gegen Eintracht Braunschweig und wurde an diesem Spieltag damit zur besten Heimmannschaft der Liga. Die komplette Saison über blieben die Herthaner vor heimischer Kulisse ungeschlagen.
Historische Einordnung: Da die Frankfurter Eintracht im Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf nicht über ein 2:2 hinauskam, eroberten sich die Herthaner den zweiten Tabellenrang zurück und blieben in der restlichen Saison der ärgste Verfolger von Borussia Mönchengladbach, das am Ende die Meisterschale in Empfang nehmen durfte. Die Hauptstädter spielten eine starke Saison und feierten mit der Vize-Meisterschaft das beste Vereinsergebnis in der 1. Fußball-Bundesliga.
Das Spiel im Stenogramm:
Termin: 01.04.1975, 20.00 Uhr
Wettbewerb: 1. Bundesliga, Saison 1974/1975, 26. Spieltag
Aufstellungen:
Hertha BSC: Thomas Zander - Holger Brück (24. Wolfgang Sidka), Uwe Kliemann, Ludwig Müller, Michael Sziedat, Hans Weiner - Erich Beer, Gerhard Grau, Erwin Hermandung - Lorenz Horr, Benno Magnusson (60. Detlev Szymanek)
Eintracht Braunschweig: Bernd Franke - Wolfgang Grzyb, Friedhelm Haebermann, Reiner Hollmann (61. Hans-Jürgen Hellfritz), Hartmut Konschal, Franz Merkhoffer - Aleksandar Ristic - Dietmar Erler, Wolfgang Frank, Bernd Gersdorff, Karl-Heinz Handschuh
Tore: 1:0 Müller (34., Foulelfmeter), 1:1 Frank (57.), 2:1 Szymanek (77.), 3:1 Beer (81.)
Gelbe Karten: Kliemann – Erler, Gersdorff, Merkhoffer
Schiedsrichter: Manfred Wichmann (Gelsenkirchen)
Spielort: Olympiastadion, Berlin
Zuschauer: 20.000