
Club | 17. März 2013, 14:27 Uhr
Was macht eigentlich Erwin Hermandung?
Was macht eigentlich Erwin Hermandung?

Auch Töchterchen Susanne zog das Los mit dem Namen Hertha BSC.

Berlin - Bevor Erwin Hermandung 1971 nach Berlin kam, hatte er sich den Wechsel reichlich schwer gemacht. Zwar war Alemannia Aachen, sein Heimatklub, für den er zuvor vier Jahre in der Regionalliga West und drei Jahre in der Bundesliga (98 Spiele) mitgewirkt hatte, wieder aus dem Oberhaus des deutschen Fußballs abgestiegen und hatte wieder eine Saison in der Regionalliga hinter sich, doch der baumlange Abwehr- und Mittelfeldspieler hatte sich einen Namen gemacht. Selbst der niederländische Top-Verein PSV Eindhoven buhlte um ihn. Hermandung selbst wusste nicht, für welchen Verein er sich entscheiden sollte, auch wenn die Sympathien schon lange Richtung Berlin flogen.

Denn die Berliner mit Wolfgang Holst an der Spitze hatten bereits ein Jahr zuvor ihre Fühler nach dem Defensivmann ausgestreckt. Aber interessant war der PSV auch. Also quälte sich Hermandung und wollte die Entscheidung über seine sportliche Zukunft schließlich nicht allein treffen, deshalb bezog er seine Ehefrau und seine damals erst dreijährige Tochter Susanne (Sohn Gerwin war noch nicht geboren) mit ein. Auch Fortuna sollte ihm ein wenig auf die Sprünge helfen. Eines nur stand fest: Alemannia wollte er auf jeden Fall verlassen. Auch wenn sich die Aachener um ihn bemühten, ein Zurück an den Tivoli gab es nach einigen Querelen nicht. Deshalb schritt Hermandung zur Tat.
Über Hertha BSC stets auf dem Laufenden
„Ich habe Lose gemacht, auf drei Zettelchen stand der Name Hertha BSC, auf drei anderen der Name PSV Eindhoven. Alle drei, meine Frau, meine Tochter und ich, zogen ein Zettelchen – und auf allen stand Hertha BSC“, erzählt der inzwischen 68-Jährige, „damit war die Entscheidung ganz eindeutig gefallen.“ Mit Hertha erlebte Hermandung sechs erfolgreiche Jahre. In 192 Bundesligaspielen erzielte er 34 Tore (das schafft heutzutage manch Stürmer nicht) und spielte mit den Blau-Weißen zweimal im UEFA-Cup. Erst an großen Gegnern, zunächst AC Mailand, dann Ajax Amsterdam, scheiterten die starken Herthaner. Auch knapp drei Jahrzehnte später pflegt der einst kampfstarke Abwehrspieler seine Kontakte in die Hauptstadt.
„Mit Nello di Martino tausche ich mich aus, auch mit Hanne Weiner“, erzählt Hermandung. An Gustav Eder schreibt er noch immer eine Weihnachtskarte und auch zum in München lebenden Erich Beer gibt es telefonischen Austausch. Deshalb weiß er ganz genau, was bei seinem Ex-Klub so passiert. Über die Vergangenheit ist er sowieso bestens informiert, „denn ich arbeite an meinem persönlichen Archiv, ich sortiere alles, was ich aus meiner aktiven Zeit in Aachen, bei Hertha, in Trier und in Bayreuth gesammelt habe.“ Selbstverständlich zieht es ihn auch weiterhin in die Stadien. Von Hückelhoven-Baal, seinem Heimatort, sind es exakt 33 Kilometer bis nach Aachen („Aber bei der Alemannia blutet mir das Herz“) und 27 bis nach Mönchengladbach.
4.000 km jährlich auf dem Rad
Vom Sport ist Erwin Hermandung nie wieder losgekommen. Vielleicht hat er daher auch sein Kämpferherz, denn er musste in seinem Leben schon einige Nackenschläge einstecken. Dabei ist eine schwere Verletzung aus seiner aktiven Zeit, als er bei Eintracht Trier drei Wochen nach einem Lungenriss und drei gebrochenen Rippen wieder auf dem Rasen stand, nicht einmal mitgezählt. Aber Sohn Gerwin musste seine Karriere nach einer zweimaligen Ablösung der Netzhaut am linken Auge frühzeitig beenden, seine Frau starb schon vor Jahren, er selbst musste sich vor drei Jahren einer Operation an der Prostata unterziehen.
Anfang dieses Jahres kam der nächste Hieb: „Ich erlitt zwei kleine Gehirnschläge, eine Arterie am Hals war zu. Und das, obwohl ich keinen Alkohol trinke und noch immer viel Sport treibe.“ Jährlich strampelt Hermandung 4.000 Kilometer auf seinem Rennrad, das ist ungefähr die Luftlinie von Berlin nach Doha am Persischen Golf, zudem erwirbt er regelmäßig das Sportabzeichen. Wahrscheinlich hält ihn das – und das Puzzeln im Garten – trotz aller gesundheitlicher Rückschläge noch immer einigermaßen fit.
Über Hertha BSC stets auf dem Laufenden
„Ich habe Lose gemacht, auf drei Zettelchen stand der Name Hertha BSC, auf drei anderen der Name PSV Eindhoven. Alle drei, meine Frau, meine Tochter und ich, zogen ein Zettelchen – und auf allen stand Hertha BSC“, erzählt der inzwischen 68-Jährige, „damit war die Entscheidung ganz eindeutig gefallen.“ Mit Hertha erlebte Hermandung sechs erfolgreiche Jahre. In 192 Bundesligaspielen erzielte er 34 Tore (das schafft heutzutage manch Stürmer nicht) und spielte mit den Blau-Weißen zweimal im UEFA-Cup. Erst an großen Gegnern, zunächst AC Mailand, dann Ajax Amsterdam, scheiterten die starken Herthaner. Auch knapp drei Jahrzehnte später pflegt der einst kampfstarke Abwehrspieler seine Kontakte in die Hauptstadt.
„Mit Nello di Martino tausche ich mich aus, auch mit Hanne Weiner“, erzählt Hermandung. An Gustav Eder schreibt er noch immer eine Weihnachtskarte und auch zum in München lebenden Erich Beer gibt es telefonischen Austausch. Deshalb weiß er ganz genau, was bei seinem Ex-Klub so passiert. Über die Vergangenheit ist er sowieso bestens informiert, „denn ich arbeite an meinem persönlichen Archiv, ich sortiere alles, was ich aus meiner aktiven Zeit in Aachen, bei Hertha, in Trier und in Bayreuth gesammelt habe.“ Selbstverständlich zieht es ihn auch weiterhin in die Stadien. Von Hückelhoven-Baal, seinem Heimatort, sind es exakt 33 Kilometer bis nach Aachen („Aber bei der Alemannia blutet mir das Herz“) und 27 bis nach Mönchengladbach.
4.000 km jährlich auf dem Rad
Vom Sport ist Erwin Hermandung nie wieder losgekommen. Vielleicht hat er daher auch sein Kämpferherz, denn er musste in seinem Leben schon einige Nackenschläge einstecken. Dabei ist eine schwere Verletzung aus seiner aktiven Zeit, als er bei Eintracht Trier drei Wochen nach einem Lungenriss und drei gebrochenen Rippen wieder auf dem Rasen stand, nicht einmal mitgezählt. Aber Sohn Gerwin musste seine Karriere nach einer zweimaligen Ablösung der Netzhaut am linken Auge frühzeitig beenden, seine Frau starb schon vor Jahren, er selbst musste sich vor drei Jahren einer Operation an der Prostata unterziehen.
Anfang dieses Jahres kam der nächste Hieb: „Ich erlitt zwei kleine Gehirnschläge, eine Arterie am Hals war zu. Und das, obwohl ich keinen Alkohol trinke und noch immer viel Sport treibe.“ Jährlich strampelt Hermandung 4.000 Kilometer auf seinem Rennrad, das ist ungefähr die Luftlinie von Berlin nach Doha am Persischen Golf, zudem erwirbt er regelmäßig das Sportabzeichen. Wahrscheinlich hält ihn das – und das Puzzeln im Garten – trotz aller gesundheitlicher Rückschläge noch immer einigermaßen fit.