Teams | 18. November 2012, 18:42 Uhr
"Hertha gehört in die erste Liga!"
"Hertha gehört in die erste Liga!"
Am Montag (19.11.12) kehrt Ex-Herthaner Florian Kringe in das Olympiastadion zurück. Vor der Partie stand er Rede und Antwort.
Berlin - In der Saison 2009/2010 trug Florian Kringe das Trikot von Hertha BSC. Auf Grund vieler Verletzungen kam der Mittelfeldspieler nur zu 15 Einsätzen für die Blau-Weißen. Seine Erinnerungen an Hertha sind dennoch positiv. Am Montag (19.11.12, 20.15 Uhr) kehrt Kringe mit dem FC St. Pauli in das Olympiastadion zurück.
herthabsc.de: Florian, in der Saison 2009/2010 hast du das Hertha- Trikot getragen. Welche Erinnerungen hast du an diese Zeit?
Florian Kringe: Das sind gemischte Gefühle. Eigentlich habe ich mich sehr wohl in Berlin gefühlt und ich bin dankbar, dass Hertha das Vertrauen in mich hatte, nachdem ich in Dortmund, relativ plötzlich eine ungeklärte Situation hatte. Aufgrund der Tatsache, dass ich mir bei Hertha zwei Mal den Mittelfuß gebrochen habe, was natürlich nichts mit Hertha zu tun hatte, sieht man aber auch noch mit einem anderen Blickwinkel auf die Saison. Ich hätte gerne mitgeholfen – es ist dann nicht einfach, wenn man dann auf der Tribüne sitzt und nicht eingreifen kann.
herthabsc.de: Nach einem Jahr mit vielen Verletzungen bist du zu Borussia Dortmund zurück gegangen. Dort durftest du bei den Profis wenig spielen, bist aber trotzdem noch zwei Jahre geblieben. Wo lagen die Gründe für den Verbleib?
Florian Kringe: Ein Jahr kann man gar nicht richtig werten. Ein Jahr musste ich mich in die Reha begeben, weil der Fuß nach zwei Brüchen nicht zusammenwachsen wollte und ich viel geduldiger sein musste, als angenommen. Dann musste ich mich wieder herankämpfen. Es war klar, dass ich nach der Zeit und der Entwicklung des Vereins nicht direkt die „erste Geige“ spielen würde. Ich habe eine Zeit gebraucht, bis ich mich selbst wieder in einen guten Zustand gebracht habe. Der Wechsel eine Periode früher wäre sinnig gewesen, aber das hat leider nicht geklappt.
herthabsc.de: Wie erhält man über so lange Zeit die Motivation hoch, obwohl man selbst wenig Einsatzzeit bekommt?
Florian Kringe: Ich habe auch Zuschriften von Fans bekommen, die einen nicht vergessen haben. Das war auch ein ganz wichtiger Aspekt für mich und ein schönes Gefühl. In der Reha habe ich mit vielen anderen Verletzten gesprochen und Familie und Freunde lenken ebenfalls gut ab. Es hat auch etwas mit einer professionellen Einstellung zu tun. Das man nach einer Verletzung erst mal nicht die erste Geige spielt und trotzdem Gas gibt, sollte klar sein. Mich hat es immer aufgeregt, wenn das Mitspieler nicht gemacht haben und das wollte ich mir nicht vorwerfen.
herthabsc.de: In diese Jahre fallen zwei Deutsche Meisterschaften und ein DFB-Pokalsieg. Fühlst du dich auch selbst als Deutscher Meister?
Florian Kringe: Ich durfte ja auch mitmischen – auch wenn ich auf mehr Spielanteile gehofft habe. Ich glaube nicht, dass ich mir etwas vorwerfen kann. Ich habe im Training 100 Prozent gegeben und das ist auch nicht zu unterschätzen. Es sind ja nicht nur die elf, zwölf oder dreizehn Spieler, die regelmäßig eingesetzt werden allein verantwortlich. Wichtig ist es, dass man ein funktionierendes Team hat. Ich habe immer Gas gegeben und fühle mich als Teil der Mannschaft.
herthabsc.de: Im Sommer erfolgte der Wechsel nach Hamburg. Was gab den Ausschlag für den FC St. Pauli?
Florian Kringe: Die Truppe hat mich sehr gut aufgenommen, ich habe mich direkt wohlgefühlt. Ich habe schon vor der Verpflichtung gespürt, dass man Vertrauen in mich haben würde, wenn es klappt und das hat mich gefreut. Darum ging es mir auch in erster Linie, nach der Verletzung und der Zeit, in der ich länger nicht gespielt habe. Das Gefühl zu haben, gebraucht zu werden, ist wichtig für einen Fußballer.
herthabsc.de: St. Pauli ist ein Traditionsverein mit stimmungsvollen Fans, Borussia Dortmund ebenso. Wo liegen die größten Unterschiede?
Florian Kringe: Da gibt es natürlich noch einige Unterschiede. Zunächst einmal spielt Borussia Dortmund in der 1. Bundeliga und wir in der Zweiten. Die Stadien unterscheiden sich natürlich auch – in Dortmund ist es schon außergewöhnlich. Aber die Stimmung in einem vergleichsweise kleinen Stadion, wie dem Millerntor ist sensationell. Auch die Begeisterungsfähigkeit der Zuschauer ist ähnlich. Ich bin froh und glücklich zwei Vereine mit dieser Tradition und Fanbasis gefunden zu haben.
herthabsc.de: Nach einem schwierigen Start durftet ihr zuletzt wieder Siege bejubeln. Wie siehst du den Leistungsstand der Mannschaft?
Florian Kringe: Die Leistungskurve zeigt nach oben, das ist wichtig, auch wenn wir uns den Start anders vorgestellt haben. Das war ernüchternd, aber ich denke, es tut uns gut, das hinter uns lassen. Wir haben das Ganze zu Genüge aufgearbeitet. Wir haben die richtigen Schlüsse gezogen und konnten uns unter Michael Frontzeck stabilisieren. Defensiv stehen wir gut und es ist schwer durchzukommen, wenn unser Abwehrverbund so funktioniert. Das ist eine gute Basis und so haben wir nach vorne mehr Selbstvertrauen und sind gefährlich vorm Tor. Unsere Treffer sind ja auch keine Zufallsprodukte – da sind auch gut rausgespielte Chancen dabei. Das ist wichtig für uns und gibt ein gutes Gefühl.
herthabsc.de: Wie sieht eure Zielsetzung für die restliche Saison aus?
Florian Kringe: Wir müssen jetzt weiter punkten, um uns endgültig vom Tabellenende zu lösen. Nach den ersten guten Spielen ist das aber kein Selbstläufer. Daher müssen wir weiter hart arbeiten, um erfolgreich zu sein.
herthabsc.de: Hertha BSC ist seit elf Spielen ungeschlagen und landete zuletzt einen 6:1 – Sieg in Sandhausen. Wie siehst du die Mannschaft von Jos Luhukay?
Florian Kringe: Sehr stabil. Aufgrund meiner Vergangenheit bei Hertha verfolge ich die Entwicklung und ich freue mich auf den Verein. Der Klub gehört meines Erachtens in die erste Liga. Nach dem auch nicht ganz gelungenen Start haben sie sich gefangen und spielen nun souverän und werden ihrer Favoritenrolle auch gerecht.
herthabsc.de: Was erwartest du für eine Begegnung in Berlin?
Florian Kringe: Ich erwarte ein interessantes Spiel. Hertha ist gut drauf - wir sind aber auch ganz gut drauf (lacht). Wir wollen unseren positiven Trend fortsetzen, aber Hertha wird als Favorit ins Spiel gehen – wir wollen aus Berlin aber etwas mitnehmen.
herthabsc.de: Wie lautet dein Tipp?
Florian Kringe: Aufgrund dessen, dass Hertha so stabil ist, denke ich, dass es ein knappes Ergebnis geben wird, mit einem hoffentlich guten Ende für uns.
herthabsc.de: Florian, in der Saison 2009/2010 hast du das Hertha- Trikot getragen. Welche Erinnerungen hast du an diese Zeit?
Florian Kringe: Das sind gemischte Gefühle. Eigentlich habe ich mich sehr wohl in Berlin gefühlt und ich bin dankbar, dass Hertha das Vertrauen in mich hatte, nachdem ich in Dortmund, relativ plötzlich eine ungeklärte Situation hatte. Aufgrund der Tatsache, dass ich mir bei Hertha zwei Mal den Mittelfuß gebrochen habe, was natürlich nichts mit Hertha zu tun hatte, sieht man aber auch noch mit einem anderen Blickwinkel auf die Saison. Ich hätte gerne mitgeholfen – es ist dann nicht einfach, wenn man dann auf der Tribüne sitzt und nicht eingreifen kann.
herthabsc.de: Nach einem Jahr mit vielen Verletzungen bist du zu Borussia Dortmund zurück gegangen. Dort durftest du bei den Profis wenig spielen, bist aber trotzdem noch zwei Jahre geblieben. Wo lagen die Gründe für den Verbleib?
Florian Kringe: Ein Jahr kann man gar nicht richtig werten. Ein Jahr musste ich mich in die Reha begeben, weil der Fuß nach zwei Brüchen nicht zusammenwachsen wollte und ich viel geduldiger sein musste, als angenommen. Dann musste ich mich wieder herankämpfen. Es war klar, dass ich nach der Zeit und der Entwicklung des Vereins nicht direkt die „erste Geige“ spielen würde. Ich habe eine Zeit gebraucht, bis ich mich selbst wieder in einen guten Zustand gebracht habe. Der Wechsel eine Periode früher wäre sinnig gewesen, aber das hat leider nicht geklappt.
herthabsc.de: Wie erhält man über so lange Zeit die Motivation hoch, obwohl man selbst wenig Einsatzzeit bekommt?
Florian Kringe: Ich habe auch Zuschriften von Fans bekommen, die einen nicht vergessen haben. Das war auch ein ganz wichtiger Aspekt für mich und ein schönes Gefühl. In der Reha habe ich mit vielen anderen Verletzten gesprochen und Familie und Freunde lenken ebenfalls gut ab. Es hat auch etwas mit einer professionellen Einstellung zu tun. Das man nach einer Verletzung erst mal nicht die erste Geige spielt und trotzdem Gas gibt, sollte klar sein. Mich hat es immer aufgeregt, wenn das Mitspieler nicht gemacht haben und das wollte ich mir nicht vorwerfen.
herthabsc.de: In diese Jahre fallen zwei Deutsche Meisterschaften und ein DFB-Pokalsieg. Fühlst du dich auch selbst als Deutscher Meister?
Florian Kringe: Ich durfte ja auch mitmischen – auch wenn ich auf mehr Spielanteile gehofft habe. Ich glaube nicht, dass ich mir etwas vorwerfen kann. Ich habe im Training 100 Prozent gegeben und das ist auch nicht zu unterschätzen. Es sind ja nicht nur die elf, zwölf oder dreizehn Spieler, die regelmäßig eingesetzt werden allein verantwortlich. Wichtig ist es, dass man ein funktionierendes Team hat. Ich habe immer Gas gegeben und fühle mich als Teil der Mannschaft.
herthabsc.de: Im Sommer erfolgte der Wechsel nach Hamburg. Was gab den Ausschlag für den FC St. Pauli?
Florian Kringe: Die Truppe hat mich sehr gut aufgenommen, ich habe mich direkt wohlgefühlt. Ich habe schon vor der Verpflichtung gespürt, dass man Vertrauen in mich haben würde, wenn es klappt und das hat mich gefreut. Darum ging es mir auch in erster Linie, nach der Verletzung und der Zeit, in der ich länger nicht gespielt habe. Das Gefühl zu haben, gebraucht zu werden, ist wichtig für einen Fußballer.
herthabsc.de: St. Pauli ist ein Traditionsverein mit stimmungsvollen Fans, Borussia Dortmund ebenso. Wo liegen die größten Unterschiede?
Florian Kringe: Da gibt es natürlich noch einige Unterschiede. Zunächst einmal spielt Borussia Dortmund in der 1. Bundeliga und wir in der Zweiten. Die Stadien unterscheiden sich natürlich auch – in Dortmund ist es schon außergewöhnlich. Aber die Stimmung in einem vergleichsweise kleinen Stadion, wie dem Millerntor ist sensationell. Auch die Begeisterungsfähigkeit der Zuschauer ist ähnlich. Ich bin froh und glücklich zwei Vereine mit dieser Tradition und Fanbasis gefunden zu haben.
herthabsc.de: Nach einem schwierigen Start durftet ihr zuletzt wieder Siege bejubeln. Wie siehst du den Leistungsstand der Mannschaft?
Florian Kringe: Die Leistungskurve zeigt nach oben, das ist wichtig, auch wenn wir uns den Start anders vorgestellt haben. Das war ernüchternd, aber ich denke, es tut uns gut, das hinter uns lassen. Wir haben das Ganze zu Genüge aufgearbeitet. Wir haben die richtigen Schlüsse gezogen und konnten uns unter Michael Frontzeck stabilisieren. Defensiv stehen wir gut und es ist schwer durchzukommen, wenn unser Abwehrverbund so funktioniert. Das ist eine gute Basis und so haben wir nach vorne mehr Selbstvertrauen und sind gefährlich vorm Tor. Unsere Treffer sind ja auch keine Zufallsprodukte – da sind auch gut rausgespielte Chancen dabei. Das ist wichtig für uns und gibt ein gutes Gefühl.
herthabsc.de: Wie sieht eure Zielsetzung für die restliche Saison aus?
Florian Kringe: Wir müssen jetzt weiter punkten, um uns endgültig vom Tabellenende zu lösen. Nach den ersten guten Spielen ist das aber kein Selbstläufer. Daher müssen wir weiter hart arbeiten, um erfolgreich zu sein.
herthabsc.de: Hertha BSC ist seit elf Spielen ungeschlagen und landete zuletzt einen 6:1 – Sieg in Sandhausen. Wie siehst du die Mannschaft von Jos Luhukay?
Florian Kringe: Sehr stabil. Aufgrund meiner Vergangenheit bei Hertha verfolge ich die Entwicklung und ich freue mich auf den Verein. Der Klub gehört meines Erachtens in die erste Liga. Nach dem auch nicht ganz gelungenen Start haben sie sich gefangen und spielen nun souverän und werden ihrer Favoritenrolle auch gerecht.
herthabsc.de: Was erwartest du für eine Begegnung in Berlin?
Florian Kringe: Ich erwarte ein interessantes Spiel. Hertha ist gut drauf - wir sind aber auch ganz gut drauf (lacht). Wir wollen unseren positiven Trend fortsetzen, aber Hertha wird als Favorit ins Spiel gehen – wir wollen aus Berlin aber etwas mitnehmen.
herthabsc.de: Wie lautet dein Tipp?
Florian Kringe: Aufgrund dessen, dass Hertha so stabil ist, denke ich, dass es ein knappes Ergebnis geben wird, mit einem hoffentlich guten Ende für uns.