
Dieser Moment, als ich Herthaner wurde
War es der erste Schal, den eure Eltern euch auf dem Weg zum Spiel gekauft haben? War es der erste durchs Olympiastadion hallende Hertha-Fangesang, der euch nachhaltig beeindruckt hat? Oder doch die Kunststücke einzelner Blau-Weißer auf dem grünen Rasen – von Ete Beer über Marcelinho bis hin zu Marko Pantelić? Jede Herthanerin und jeder Herthaner hat einen eigenen Weg in unsere blau-weiße Familie. Unser Hauptstadtclub sucht genau diese Geschichten – diesen Moment, als ihr Herthaner geworden seid.
Blau-weiße Leidenschaft geht über Grenzen
Über 800 Kilometer legen die beiden tschechischen Herthaner David und Adam Müllner zurück, wenn sie ihren Verein in Berlin unterstützen wollen. Mehrmals pro Saison nehmen Vater und Sohn frühes Aufstehen und lange Strecken auf der Autobahn auf sich, um unsere Hauptstädter im Olympiastadion anzufeuern. Die Familie kommt aus der tschechischen Stadt Kolín, die circa 60 Kilometer östlich von Prag gelegen ist. Nach Berlin fahren sie entweder allein oder nehmen Freunde mit, um die gemeinsame Leidenschaft fürs runde Kunstleder zu teilen. Jedes Mal, wenn der Motor ihres Autos teilweise auch sehr früh morgens startet, wissen sie: Das Abenteuer kann wieder losgehen.

Überzeugende Atmosphäre im weiten Rund
Die Reise der beiden Hertha-Fans begann im Jahr 2019. Während eines Städtetrips nach Berlin entschieden sich die Tschechen dafür, ein Heimspiel der Alten Dame zu besuchen. Vater David erklärt, wie der erste Kontakt mit unseren Blau-Weißen zustande kam: „Da wir eigentlich in jeder Stadt, die wir besuchen, zu einem Fußballspiel gehen, entschieden wir uns natürlich auch dafür, ein Hertha-Spiel anzuschauen. Seitdem sind wir Fans des Vereins.“ Das Duell gegen den SV Werder Bremen endete am 26. Februar 2019 zwar mit einem 1:1-Unentschieden, doch es war vor allem die Atmosphäre, die Vater und Sohn nicht mehr losließ. Die Emotionen auf den Rängen, die Gesänge der Fans – all das hinterließ einen bleibenden Eindruck. „Es war definitiv die Atmosphäre, wegen der wir wieder zurückkommen wollten“, erinnert sich Sohn Adam zurück.
Begeisterung für einen Landsmann, 'Number 10' & Reese
Landsmann Vladimír Darida tat es dem 51-jährigen David damals besonders an. Der Mittelfeldspieler aus Tschechien, der zwischen 2015 und 2023 für unseren Hauptstadtclub auflief, brachte für den Vater jedes Mal ein Stück Heimat ins Olympiastadion.
Sohn Adam bewunderte zudem insbesondere den ehemaligen Herthaner Ondrej Duda. Der slowakische Nationalspieler, der bis von 2016 bis 2020 – mit zwischenzeitlicher Leihe nach Norwich – für unsere Alte Dame spielte, ist dem jungen Herthaner immer im Kopf geblieben. Heute ist es für ihn aber Offensivmann Fabian Reese, der ihn besonders überzeugt. Da der 15-Jährige in seiner Heimat auch Fußball spielt, guckt er sich den einen oder anderen Spielzug gerne mal von unserem Angreifer mit der Nummer 11 ab.
In Erinnerung geblieben ist dem Schüler aber vor allem auch ein Treffer unseres Innenverteidigers Márton Dárdai. Im Spiel gegen Mönchengladbach schoss der gebürtige Berliner an seinem 21. Geburtstag im Februar 2023 einen Distanz-Kracher aus 28 Meter ins Netz – und beeindruckte Müllner dadurch nachhaltig.
Der (Berliner) Weg ist das Ziel
Der Weg von Tschechien nach Berlin hat für die beiden schon jetzt viele Erinnerungen hervorgebracht. Und Vater und Sohn sind sich sicher, dass noch viele weitere folgen werden. Trotz der langen Fahrt wollen sie auch nächste Saison wieder gemeinsam die Reise antreten und unsere Blau-Weißen weiterhin unterstützen. Auch wenn Vater David das Bier in Tschechien weitaus besser schmeckt als in der Hauptstadt – sie kommen für den Fußball wieder.
Die regelmäßigen Besuche sind für die tschechischen Fans aber nicht nur ein Ausflug mit weiter Strecke, sondern vor allem ein gemeinsames Erlebnis, das mit Höhen und Tiefen für eine Verbindung zwischen Vater, Sohn und Verein sorgt. Und so bleibt nur eines zu sagen: Der (Berliner) Weg ist das Ziel!